Das Foto zeigt die Halde Haniel

Kommse nach Bottrop… zeig‘ ich Euch alle Places to be – Meine Tipps für einen Tag in Bottrop

26. Februar 2020

Eine fremde Stadt erkundet man am besten mit Einheimischen, die einem Insider-Tipps geben. Siehst du auch so? Dann lass mich dein Local Guide für deinen Besuch in Bottrop sein und check hier die besten Spots in meiner Heimat.

Das Foto zeigt Sandra im Geschäft Mensing

Herzlich Willkommen in Bottrop und Glück auf

Vom Bergbau zur FunCity

Bottrop ist eine typische Bergbaustadt. Neben dem ehemaligen Steinkohle Bergwerk (wozu die in 2018 stillgelegte Zeche Prosper-Haniel zählt) gehören viele Arbeitersiedlungen zum typischen Stadtbild. An vielen Straßenkreuzungen erinnern Bergmannsampeln mit den niedlichen Ampelmännchen im Bergmannsoutfit an die Bottroper Industrievergangenheit. Während der Bergbau langsam Geschichte wurde, bemühte sich die Stadt aktiv um den Strukturwandel und setzt dabei bis heute auf die Freizeitindustrie. Dadurch kann ich dir heute wirklich viele Tipps für einen tollen Tag in Bottrop geben. Los geht’s!

Das Foto zeigt eine Bergmannsampel in Bottrop

Die Bergmannsampel gibt es an vielen Kreuzungen in Bottrop: Hier vor dem Malakoffturm

Tipp 1 für einen Tag in Bottrop – Mit leerem Magen entdeckt es sich nicht gut

Da ich in Bottrop wohne, frühstücke ich heute der Einfachheit halber bei mir zuhause, möchte dir aber trotzdem meine Lieblingscafés ans Herz legen, damit du perfekt in diesen Bottrop-Tag startest. Im ländlichen Bottrop-Kirchhellen kannst du auf einem echten Gutshof frühstücken und im Anschluss dort angebautes Obst vom Hofladen mit auf deine Tour nehmen. Der Schmücker Hof ist allerdings so beliebt, dass du fürs Frühstück besser reservieren solltest.

Das Foto zeigt das Frühstücksbuffet des Schmücker Hofs

Beim Frühstücksbuffet des Schmücker Hofs kannst du Käse aus dem eigenen Hofladen probieren.

Ländlich oder urban: Du hast die Wahl!

Direkt in der Innenstadt liegt mein Stammcafé, das Corretto. Hier sitzt du auf zusammengewürfelten Vintage Möbeln zwischen Backsteinwänden und blickst auf eine außergewöhnliche Kaffeemaschine. Das Frühstück ist italienisch angehaucht und du musst unbedingt die heiße Schokolade probieren, bei der flüssige Schokolade den inneren Glasrand herunterläuft. Im Sommer lässt es sich hier aber noch besser mit einer Weißweinschorle in der Sonne sitzen.

Ebenfalls in der City lädt das Café Kram zu großteils vegetarischen Speisen und Kaffeespezialitäten der lokalen Röstmanufaktur Mahlgrad ein. Im Sommer kann man hier wunderbar draußen sitzen und sich an Markttagen das bunte Treiben ansehen. Mit 28 Sitzplätzen angefangen, wurde das Café aufgrund der Beliebtheit später um die Ladenfläche des Nachbars vergrößert, wodurch allerdings nichts des Wohnzimmercafé Charmes verloren gegangen ist.

Tipp 2 für einen Tag in Bottrop – Ruhrpott-Shopping bei Mensing (heute SiNN)

Von den Innenstadtcafés ist es nur ein Katzensprung zu einem Shoppingparadies im Ruhrpott-Style. Willkommen bei Mensing (seit 2021 von SiNN übernommen).

Das Bild zeigt das Geschät Mensing in Bottrop

Bereits der Eingangsbereich lässt Bottroper Herzen höherschlagen

Bei Mensing bedeutet shoppen nicht einfach nur ‚Kleidung kaufen‘, sondern das Ganze wird zum Erlebnis. Bereits der Eingangsbereich zeigt, worum es bei Mensing geht: Mode meets Ruhrgebiet! Hier gibt es neben moderner Kleidung überall etwas zu entdecken und das zum Großteil zu meinem Lieblingsthema: Ruhrgebiet

In jeder Ecke steckt ein Stück Ruhrgebiet

Dass man in modernen Geschäften heutzutage als Kunde zum Kaffee eingeladen wird, hat man sicher schon ab und zu gesehen, aber Mensing lädt Euch auch hier passend zum Ruhrgebiet zu einem Getränk an der Trinkhalle ein. Die Trinkhalle hat bei uns eine ganz lange Tradition und regelmäßig wird in Erinnerung an diese auch der ‚Tag der Trinkhallen‘  gefeiert. An diesem Tag findet ein buntes Programm an ganz vielen Büdchen in der gesamten Region statt. Aber zurück zu Mensing, mein Blick schweift auf Bergmannshelme, einen an der Wand prangernden Tetraeder und beim Umdrehen erblicke ich ein riesiges Fördergerüst.

Das Bild zeigt das Geschäft Mensing in Bottrop.

Hier werden Trends gefördert.

Geht auf die Jagd nach: Gedöns!

Am schönsten an Mensing finde ich die Mischung aus Kleidung, Accessoires und Gedöns. Ich gehe regelmäßig hierhin, wenn ich kleine Geschenke für Freunde kaufen möchte. Mensing weckt dabei in mir den Sammlerinstinkt, denn Ihr findet solche Dinge nicht einfach in einer Art „Geschenkeabteilung“, nein Ihr findet sie im gesamten Laden verteilt. Ich liebe es! Begebt Euch also neugierig auf die Suche und entdeckt überall wirklich außergewöhnliche und lustige Artikel.

Natürlich sind auch wieder einige Artikel zum Ruhrgebietsthema dabei. Tassen, um im Büro neidische Blicke zu ernten oder die Stofftasche, damit jeder sieht, wie sehr wir das Ruhrgebiet lieben. Allen Lesern, die bei Wörtern wie ‚Gedöns‘ nur Bahnhof verstehen, lege ich übrigens das bei Mensing erhältliche Buch ‚Ruhrpottdeutsch to go‘ ans Herz (damit kommt Ihr perfekt durch Euren Tag in Bottrop 😉 ).

Gentlemen welcome!

Die zweite Etage verwöhnt die Herren der Schöpfung, denn im Herzen des Raumes steht hier neben einem Billardtisch eine echte Bar. Nein, diese Bar ist keine Dekoration (obwohl sie auch echt hübsch aussieht), sondern hier stoßen wirklich Kunden mit einem Gin-Tonic auf ihren neuen Anzug an. Man soll die Feste ja schließlich feiern, wie sie fallen und meiner Meinung nach, reicht sogar ein neues T-Shirt zum Anstoßen, man findet immer einen Grund ;-). Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber was noch erwähnt werden muss: An der Bar gibt’s natürlich auch einiges aus dem Ruhrgebiet. Von Korn und Gin bis hin zu Snacks von Pottkorn.

Also nehmt Platz, schlürft ein leckeres Getränk und lasst Eure Blicke über die Etage schweifen, denn auch hier gibt es wieder einiges zu entdecken. Zum Beispiel stehen zwischen Jackenständern drei der Totems, wie Ihr Sie auf der Halde Haniel findet. Dazu kommen wir gleich noch.

Grubenhelden und das stille Örtchen

Nun habe ich so viele Kleinartikel mit Ruhrgebietsbezug aufgezählt, dass man denken könnte, Mensing verkauft hauptsächlich Accesoires und Dekoration, aber natürlich ist Mensing grundsätzlich ein Modehaus. Und wenn man an Mode und Ruhrgebiet denkt, dann fällt einem natürlich direkt das Trendlabel im Pott schlechthin ein: Die Grubenhelden. Davon gibt es bei Mensing sowohl in der Damen- als auch der Herrenabteilung eine sehr gute Auswahl.

Witzig und daher erwähnenswert: Wer inmitten des Shoppingmarathons mit Besuch der Kaffeeecke oder der Bar mal aufs stille Örtchen muss, besucht bei Mensing nicht einfach nur die Kundentoilette, sondern natürlich die Waschkaue (im Bergbau war dies der Raum, in dem sich die Bergmänner für den Schacht umgezogen haben).

Glück auf!

Beim Bezahlen an der Kasse freue ich mich über ein letztes ‚Glück auf‘ und außerdem über die toll gestalteten Papiertüten. Hier haben Kinder in einem Malwettbewerb tolle Bottrop-Zeichnungen entworfen und Mensing hat diese auf ihre Einkaufstaschen drucken lassen. Wundervolle Idee! Abschließend wiederhole ich mich und fasse zusammen, dass das Thema Ruhrgebiet bei Mensing einfach in allen Bereichen durchgezogen wird, wirklich sehr gut durchdacht.

Das Bild zeigt Sandra im Geschäft Mensing in Bottrop

Meine Einkäufe trage ich in einer Tasche nach Hause, die Kinder mit Ruhrgebietsmotiven bemalt haben.

Nach dieser Shoppingtour mit Ruhrgebietsflair möchte ich nun an die frische Luft und die genießt man in Bottrop am besten auf unseren Halden.

Tipp 3 für einen Tag in Bottrop – Hoch hinaus auf die Berge des Ruhrgebiets

Guckt man sich Bilder des Ruhrgebiets an, findet man zwangsläufig irgendwann Fotos mit einer Art Mondlandschaft, auf der bunte Holzpfähle stehen. „Wovon redet sie und was hat das mit dem Ruhrgebiet zu tun?“ Ich meine die Halde Haniel mit ihren Totempfählen. Ok, der Weg hier hoch ist lang, aber kurzweilig, da er entlang eines Kreuzwegs mit vielen Stationen führt und zusätzlich mit originalgetreuen Arbeitsgeräten des Bergbaus (Anfassen erlaubt) gesäumt ist. Oben angekommen erblickt Ihr direkt die Holztotems und werdet nicht drum rumkommen, Eure Kamera zu zücken und eins der beliebtesten Fotomotive des Ruhrgebiets selbst zu fotografieren. Neben den Totems seht Ihr übrigens ein Amphitheater, das tatsächlich immer wieder mal für Veranstaltungen genutzt wird.

Das Foto zeigt die Halde Haniel

Eines der beliebtesten Fotomotive im Ruhrgebiet: Die Totems auf der Halde Haniel

Wahrzeichen und beliebte Fotomotive

Meine Stamm-Halde ist allerdings der Tetraeder, eines der absoluten Erkennungsmerkmale Bottrops. Der Ausblick ist einfach traumhaft und weitreichend bis über die Nachbarstädte hinaus. Wir waren letztens mit Laura Dahm am Tetraeder und haben einen Teil unserer Serie Promi-Bus-Spezial gedreht. Laura ist Bottroperin und moderiert das VOX Magazin ‚Prominent‘. Wie man es von VOX kennt, hat auch Laura einen eigenen Trailer mit der berühmten roten Kugel. Und wo hat sie ihn gedreht? Am Tetraeder natürlich, schließlich ist er einfach eine wunderschöne Kulisse (im Sonnenaufgang noch mehr, wie Ihr seht).

Seid Ihr selbst hier, solltet Ihr schwindelfrei sein, um den Tetraeder zu erklimmen. Abgesehen davon, dass die ersten Etagen mit Gitterboden gebaut sind, durch den Ihr, den sich immer weiter entfernenden Boden sehen könnt, werdet Ihr merken, dass das ganze Konstrukt etwas im Wind wackelt.

Bei solch einem Spaziergang rauf auf die Halden kommt man echt zur Ruhe, der richtige Zeitpunkt um nun etwas Adrenalin zu produzieren.

Tipp 4 für einen Tag in Bottrop – Nach der Ruhe kommt der Sturm: Indoor Skydiving Bottrop

Vom Tetraeder aus ist es nur ein Katzensprung zur benachbarten Halde, auf der sich auch das Alpincenter befindet. An dessen Fuß entstand 2008 einer der schnellsten High-Tec-Windtunnel Europas in dem man einen simulierten Fallschirmsprung fliegen kann.

Leute, worauf habe ich mich hier eingelassen? Ich kann kaum zählen, wie oft ich Besuchern vom Bottroper Indoor Skydiving erzählt habe, aber große Klappe, nix dahinter, ne?! Ich war natürlich noch nie da! Klar, bin ich schon oft vorbeigefahren, aber ICH? Fliegen? Nee nee! Damit ist jetzt Schluss und ich wage das riesen Erlebnis.

Das Bild zeigt Sandra beim Indoor Skydiving in Bottrop

So sieht der Flugtunnel also von außen aus, ich bin gespannt.

Ich betrete das Gebäude und mein Blick fällt sofort auf den Windtunnel (in dem übrigens gerade ein 4 jähriger Junge fliegt, wow!). Aber langsam, erst einmal muss ich mich anmelden und ein paar Gesundheitsfragen per Tablet beantworten. Direkt im Anschluss lerne ich meinen Instructor Kai kennen, der mich die gesamte Zeit betreuen wird. Nun beginnen die Vorbereitungen: ich erhalte meinen Fluganzug, sowie Schutzbrille und Helm.

Das Bild zeigt Sandra beim Indoor Skydiving in Bottrop

Sieht zumindest schon mal professionell aus, jetzt muss ich nur noch dementsprechend fliegen

Erst einmal geht’s zur Schule (nur cooler)

Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie es funktionieren soll, dass ich hier gleich fliege. Daher gibt Kai mir zum Anfang erst einmal eine Einweisung. Was erwartet mich, was gibt’s zu beachten, wie gelange ich in den Windkanal, wie halte ich Arme und Beine und so weiter. Ich habe viele Fragen, aber bevor ich sie stellen kann, beantwortet Kai sie allesamt und ich werde ruhiger. Mein wichtigster Tipp, den ich allen mit langen Haaren weitergeben möchte: Ein Zopf ist gut, ein geflochtener Zopf ist besser! Es sei denn, Ihr steht auf Dreadlocks!

Das Bild zeigt Sandra beim Indoor Skydiving in Bottrop

Trockenübung: sieht schön blöd aus, hat mir aber total geholfen.

Bei der Trockenübung klappt alles und ich hoffe, dass ich dies alles auch vollgepumpt mit Adrenalin im Windtunnel hinkriege. Als erstes geht es in die Schleuse, danach nehme ich auf einer Bank hinter der Scheibe des Tunnels Platz. Ich habe zum Glück noch eine Person vor mir, sodass ich mir mein soeben erlerntes Wissen noch einmal am lebenden Beispiel ansehen kann. Nun bin ich an der Reihe, Hilfe! Mein Herz schlägt doppelt so schnell, aber ich bin total gespannt und freue mich.

Ich kann fliegen!

An der Schwelle zum Windkanal stelle ich mich in meiner Position mit gehobenen Armen auf und lasse mich langsam nach vorne fallen. Wow! Was für ein Gefühl! Das erste, was ich merke ist, dass es eben nicht dieses unangenehme ‚freier Fall Gefühl‘ ist, bei dem sich einem der Magen umdreht, sondern dass ich durch den Luftstrom wie auf einer Wolke gehalten werde. Da das so angenehm ist und man quasi liegt, kann ich mich voll und ganz auf das Erlebnis konzentrieren und habe sichtlich Spaß. Ich bekomme mein Lachen nicht aus dem Gesicht und denke beim ersten Flug kaum an das, was ich soeben erlernt habe, sondern fliege intuitiv und einfach voller Spaß.

Der ‚Ausstieg aus der Luft‘ klappt übrigens wunderbar und ich gehe voller Glücksgefühle auf einen Bildschirm zu, der mir einen Mitschnitt meines Fluges zeigt. Hier kann ich nicht nur staunen, wie das Spektakel von außen aussah, sondern auch sehen, was ich noch verbessern kann. Mit diesem Wissen und dementsprechendem guten Vorsatz gehe ich wieder zur Schwelle und lasse mich erneut in den Windstrom fallen.

Dieses Mal kann ich mich besser auf den Flug konzentrieren und schaffe es unter Anleitung meines Instructors Kai sogar schon zu lenken. Jetzt folgt mein persönliches Highlight: Kai greift den Halter hinten an meinem Anzug und plötzlich steigen wir in vielen Drehungen hoch und wieder herunter. Dreimal hintereinander fliege ich somit kontrolliert durch den gesamten Windkanal, ein wahnsinniges Gefühl.

Feedback und Diplom

Nach meinen erfolgreichen Flügen erhalte ich von Kai ein detailliertes Feedback zu meinen Stärken und Schwächen. Einiges kann ich noch verbessern, aber für den Anfang war es anscheinend nicht schlecht. Für mich stand eh der Spaß an erster Stelle und ich kann über einige Dinge hinwegsehen (z.B. dass ich oft nach unten gesunken bin, was u.a. an der Haltung meines Kinns lag). Zum Abschluss halte ich stolz mein Diplom in der Hand, auf dem Kai mir bescheinigt, was ich bereits alles erlernt habe und ausführen kann. Nachtrag: zwei Tage später spürte ich mein Indoor Skydiving Erlebnis übrigens immer noch am ganzen Körper: ich hatte einen netten Muskelkater in den Armen und am gesamten Rücken, meine Körperspannung muss beim Flug also exzellent gewesen sein :D.

Die Sache mit dem Geld

Man fliegt immer 60 Sekunden (pro Flug) und Ihr werdet das gleiche denken, wie ich zuvor: So kurz? Ich muss das nun aber widerlegen, denn die 60 Sekunden kamen mir vor wie 5 Minuten und ich hätte als Anfänger gar nicht länger ausgehalten. Ein echter Fallschirmsprung aus mehreren tausend Metern ist übrigens deutlich kürzer als 60 Sekunden, Ihr fliegt beim Indoor Skydiving Bottrop also wesentlich länger. Der Preis ist auf den ersten Blick hoch (Kids ab 49,-€, Erwachsene ab 59.-€, beide Preise gelten für je zwei Flüge). Verglichen mit einem echten Fallschirmsprung relativiert sich das allerdings. Das gesamte Erlebnis von Ankunft bis Abreise dauert außerdem ca. 90 Minuten, ich selbst war locker zwei Stunden im Indoor Skydiving Bottrop. Der Preis ist also absolut in Ordnung, wenn man das runterrechnet. Solch einen Flug macht man schließlich nicht oft im Leben und das ist meiner Meinung nach eines der Dinge, die man einfach mal erlebt haben muss.

Tipp 5 für einen Tag in Bottrop – „Deutschlands Lieblingsrestaurant“ Pikilia

Das Bild zeigt das Restaurant Pikilia in Bottrop

Sieht bereits von außen gemütlich aus: Pikilia

Nach so viel Erlebtem habe ich nun richtig Hunger und möchte in gemütlichem Ambiente etwas ganz Besonderes essen. In Bottrop geht das sogar ausgezeichnet. Falls Ihr Sternekoch Christian Rach kennt, den man oft im Fernsehen als ‚Rach, der Restauranttester‘ sieht, könnt Ihr Bottrop vielleicht sogar damit verbinden. 2016 lief auf RTL ein Spezial dieser Sendung mit dem Titel ‚Rach sucht: Deutschlands Lieblingsrestaurant‘. Und in Bottrop könnt Ihr bei den Gewinnern der Kategorie Spezial essen gehen: Im Pikilia in der Innenstadt.

Das Bild zeigt Rach den Restaurant-Tester im Restaurant Pikilia in Bottrop

Despina Gortsas mit Christian Rach und ihrem Mann Jannis Gortsas ©Pikilia

Moderne trifft Gemütlichkeit

Es ist derzeit noch Winter, aber auch bei kalten Temperaturen strahlt Pikilia draußen Wärme aus. Die Sitzlounge direkt vor dem Restaurant ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Im Sommer wird das Ganze von einer Terrasse ergänzt, sodass man gemütlich draußen speisen kann.

Das Bild zeigt das Restaurant Pikilia in Bottrop

Mit Liebe zum Detail: Die Sitzlounge im Winter, im Sommer speist man auf einer großen Terrasse

Das Pikilia gibt es seit 2015 und es ist nicht erst seit dem Titel durch Christian Rach gut besucht. Ihr solltet unbedingt vorher reservieren, insbesondere an Wochenenden. Die Räume sind nicht allzu groß, aber es gibt viele kleine Ecken, sodass man nicht das Gefühl hat, mit am Nachbarstisch zu sitzen. Generell ist es im Pikilia grundgemütlich. Viele Details, alles mit Liebe dekoriert, lassen Wohlfühlatmosphäre versprühen und erinnern nicht annähernd an ein klassisches griechisches Restaurant mit künstlichen Weintraubenzweigen und Säulen aus Gips im Antik-Look.

Kleine Mesédes statt Gyros-Teller

Warum hat Pikilia eigentlich in der Kategorie Spezial gewonnen? Weil Pikilia kein normales griechisches Restaurant ist. Hier wird man weder mit einem Ouzo begrüßt, noch bekommt man das klassische Gyros. Das Pikilia setzt auf traditionelle griechische Küche, hauptsächlich in Form von Mesédes. Das Wort Pikilia heißt übersetzt ‚Kleinigkeiten‘, wird aber in Griechenland als Ausdruck für ‚von jedem etwas‘ verstanden. Für mich ist genau das der Volltreffer. Natürlich sage ich auch bei einem Gyros-Teller mit Metaxa-Sauce nicht nein, allerdings liebe ich kulinarische Reisen in andere Länder und das geht mit kleinen Portionen wesentlich besser. Und was die Spanier mit ihren Tapas können, kann das Pikilia auf Griechisch! Ich freue mich nun also auf viele verschiedene Speisen und halte für Euch alles bildlich fest (Vorsicht: Es besteht Gefahr, dass Ihr Hunger bekommt! Die Pikilia Reservierungsnummer findet Ihr in der Infobox am Ende des Artikels 😉 ).

Das Bild zeigt das Restaurant Pikilia in Bottrop

Die verschiedenen Nummern seiner Wahl notiert man auf kleinen Bestellzetteln

Die Qual der Wahl

Es findet sich so Einiges in der Karte, aber alles gut sortiert nach kalten und warmen Vorspeisen, sowie Fisch, Gemüse und Fleisch. Meine Wahl fällt auf neun Speisen, die wir uns zu zweit teilen. Ich habe noch keine Ahnung, ob das viel oder wenig ist. Dazu später mehr. Auf die Teller kommt aus jeder Kategorie etwas, sodass wir einen guten Überblick erhalten, was Pikilia so kann. Da ich meine Nummern einfach wild drauf los geschrieben habe, hilft mir unsere Bedienung etwas bei der Sortierung. Wir trennen grob nach Vor- und Hauptspeisen (was bei Mesédes nicht so einfach ist, da alles auf kleinen Tellerchen angerichtet ist und auch Vorspeichen teils warm sind).

Los geht’s mit den Vorspeisen. Ich kenne nicht mehr die genauen Speisenbezeichnungen, gebe es aber mit meinen Worten wieder: gebackener Ziegenhartkäse (noch schön bissfest und nicht zu zerlaufen), frittierte Tintenfischringe (der Klassiker), gegrilltes Brot mit einem Tomatenaufstrich (lecker mit Knoblauch) und eine Mousse aus Auberginen (mega gut!).

Leicht gesättigt folgt die nächste Runde

Mit zwei Personen waren die vier Vorspeisen fast schon zu viel, um noch entspannt den Hauptgang zu schaffen. Da ich aber möglichst viel probieren wollte (und zugegebenermaßen auch hungrig bei Pikilia ankam), passte alles wunderbar und Runde zwei kann beginnen.

Das Bild zeigt das Restaurant Pikilia in Bottrop

Gemüse und Fleisch in verschiedenen Variationen: schon optisch anders, als beim klassischen Griechen

So viele kleine Highlights

Es folgen Auberginenröllchen gefüllt mit Fetakäse, eine halbe Aubergine mit Hackfleischfüllung und Käse überbacken (möglicherweise mag ich gerne Auberginen 😉 ), gegrilltes Gemüse, Kalbsleber in Rotweinsauce und dreierlei Fleisch vom Grill (Lamm und Schwein). Bei letzterem erkenne ich erstmalig den klassischen Griechen: es wird mit Tsatsiki serviert.

Das Bild zeigt das Restaurant Pikilia in Bottrop

Eins meiner Highlights: Auberginenröllchen mit Fetafüllung und Käse überbacken

Nun folgte das, was ich nach der ersten Runde Mesedes schon befürchtet hatte: Wir sind so satt, dass wir unsere Teller zwar leer gegessen haben, aber keinesfalls mehr ein Dessert runterkriegen. Ich würde sagen, das ist dann Eurer Part! 😉 Gebt mir gerne eine Rückmeldung, ob auch die Desserts so toll, wie alle anderen Speisen sind. Übrigens könnt Ihr bei Pikilia auch eine zusätzliche Auswahl an Hauptspeisen in normaler Größe erhalten. Solltet Ihr also nicht auf kleine Probehappen stehen, kommt Ihr hier trotzdem auf Eure Kosten.

Ich jedenfalls habe bei Pikilia hervorragend gespeist, außerordentlich gemütlich gesessen und eine sehr familiäre Atmosphäre erlebt. Alle Angestellten waren zuvorkommend und nicht aufgesetzt freundlich, sondern herzlich. Das Pikilia ist also mein Tipp für den kulinarischen Teil Eures Bottrop-Tages.

Tipp 6 für einen Tag in Bottrop – Passend zur Nacht wird’s schaurig im Grusellabyrinth NRW

Das Bild zeigt das Grusellabyrinth in Bottrop

Toller Anblick: Der Malakoffturm Bottrop neben der ehemaligen Waschkaue, in der sich das Grusellabyrinth befindet

Ich muss Euch enttäuschen, denn ich konnte aus persönlichen Gründen nicht den gruseligen Bereich des Grusellabyrinths besuchen: Ich bin nämlich ein riesen Angsthase! Sogar beim Halloween Horror Fest im Movie Park Germany war ich noch nie und das ist jährlich ein Riesenevent in Bottrop. Aber auch für Angsthasen ist die Erlebniswelt rund um das Grusellabyrinth ein Besuch wert, denn hier finden immer wieder Veranstaltungen statt. Wie wäre es mit der Secret Movie Night, die einmal im Monat stattfindet und Euch kostenfrei einen ausgewählten Filmklassiker präsentiert. Passend zum Kinoerlebnis gibt’s natürlich auch Popcorn und Getränke, lediglich der Film ist eine Überraschung.

Ein Bereich der Erlebniswelt Grusellabyrinth ist das Observatorium. Hier findet heute ein Karaoke-Abend statt, auch der ist ein monatliches Event. Allein der Eintritt in die Erlebniswelt macht Eindruck: Die ehemalige Waschkaue, in der sich die Kumpel damals für den Schacht umgezogen haben, ist riesig mit sehr hohen Decken. Es begrüßen Euch Körbe, die an Kauenhaken von der Decke hängen und an die Geschichte der alten Gemäuer erinnern. Über eine Treppe erreicht man dann die eigentliche Location für meinen heutigen Abend. Die Räume des Observatoriums beginnen mit einem gemütlichen Sitzbereich vor einer Bar. Hinter dieser Bar stehen übrigens keine normalen Barkeeper, sondern Kobolde. 😉

Grusellabyrinth macht Stimmung: Karaoke im Observatorium

Ich trete ein und werde direkt vom buckligen Igor (eine der bekanntesten Figuren des Grusellabyrinths) mit guter Stimmung begrüßt. Auf der Bühne stehen Mädels, die gerade einen unaussprechlichen Partysong singen, der mich auch direkt mitreißt.

Die Bühne ist die gesamte Zeit voll und das Publikum ist eine Mischung aus Karaoke-Fans, Freundeskreisen, Pärchen, einem Junggesellenabschied und ein paar Karnevalisten (gestern war Weiberfastnacht 😉 ). Ich lasse mir einen weiteren Cocktail von einem der Kobolde bringen (Mut antrinken, ne? 😉 ) und stöbere durch die riesige Songauswahl im Ordner auf dem Tisch vor mir. Mein Lied ist schnell gefunden, ich entscheide mich für die Ruhrgebietshymne ‚Wir sind das Ruhrgebiet‘ von Wolfgang Petry. Immerhin bin ich bei dem Lied recht textsicher und hoffe damit ein paar Leute zum Feiern animieren zu können.

Das Bild zeigt das Observatorium im Grusellabyrinth

Klare Sache: Meine Liedauswahl ging schnell

Ach Mist, jetzt sind doch tatsächlich alle Fotos und Videos von meinem Auftritt nix geworden und ich kann Euch leiiiiider nichts zeigen ;-). Ok, ich bin ehrlich: ich habe mich nicht getraut (anscheinend hatte ich meine Tagesration Mut schon im Indoor Skydiving verbraucht). Vielleicht sollte ich das nächste Mal auch in einer Gruppe hierhin, denn die hatten alle mächtig viel Spaß und überhaupt keine Scheu. Aber auch im Publikum hat mir der Abend gefallen und die Stimmung ist auf mich übergeschwappt.

Das Bild zeigt das Grusellabyrinth in Bottrop

Koboldiger DJ: Ginger kümmert sich hier um die Musik und den weiteren Ablauf

Ginger ist übrigens einer der liebenswerten Kobolde und agiert hier als DJ. Er moderiert mit Herzblut durch den Abend und hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ach, hatte ich eigentlich erwähnt, dass der Eintritt zum Karaoke Abend frei ist? Was wollt Ihr mehr für einen perfekten Abschluss eines ereignisreichen Tages in Bottrop?

Für mich war es jedenfalls ein super schöner Tag mit einer tollen Mischung an unterschiedlichen Stopps in Bottrop. Ich glaube, dass ich so viel an einem Tag in meiner Heimatstadt selbst noch nie erlebt habe. Falls für Euch noch nicht das passende dabei war, habe ich hier noch ein paar weitere Tipps für einen Tag in Bottrop, die ich Euch ans Herz legen möchte.

Weitere 10 Dinge, die Ihr in Bottrop noch gesehen haben müsst:

  • Movie Park Germany: Adrenalin trifft Spongebob, die Turtles, Ice Age, Paw Patrol und viele andere TV Helden. Besonders beliebt ist hier das jährlich stattfindende Halloween Horror Fest.
  • Schloss Beck: der Freizeitpark für die Kleineren und das bereits seit mehreren Generationen (Nina war hier)
  • Alpincenter: Indoor Skihalle, Sommerrodelbahn, PaintBall, Hochseilklettergarten, AirJump und Biergarten mit Blick auf den Tetraeder
  • Quadrat: Museum zu Ehren des Bottroper Josef Albers (Christiane war hier)
  • KletterArena79: Indoor Kletterwelt mit verschiedenen Erlebnisräumen
  • Grusellabyrinth: Schaurig schöne Abenteuer in verschiedenen Themenbereichen. Achtet auch auf Events, die dort stattfinden, die nicht ausschließlich gruselig sind.
  • Grafenmühle: Motorradtreff, chilliger Beach (Grillstation, Cocktails und Shisha), Purple Turtle (Kuchen, Shakes und Frozen Yoghurt), Herzblut (Restaurant, auch fürs Frühstück zu empfehlen) und Woodpeckers (American Diner mit Blick auf die versammelten Motorräder), Minigolf (geht immer), Elkes Treff (Kultige Pommesbude mit Biergarten)
  • Parkhotel: Ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit in Kanalrohren, die deutschlandweit einzigartig ist. Gelegen im BernePark Bottrop
  • Feierabendmarkt: Findet jeden zweiten Donnerstag (März bis Oktober) vor dem Rathaus statt. Hier treffen sich die Bottroper auf ein Bierchen oder eine Weinschorle. Tipp: Nach 19 Uhr geht’s auf der benachbarten Gastromeile weiter, meist Outdoor.
  • Gastromeile: Die sogenannte „GLA“ (Kurzform für Gladbeckerstraße) beherbergt diverse Gastronomen und Bars. Auch Veranstaltungen finden hier statt, denn dafür gibt es sogar eine dauerhafte Bühne. Die GLA ist immer eine gute Adresse fürs Gesellige.

Nun habt Ihr einen guten Überblick über meine Lieblingsspots in Bottrop erhalten und ich bin gespannt, welche Orte Ihr Euch für Euren Besuch in meiner Heimat raussucht. Fest steht auf jeden Fall, sie ist definitiv einen Besuch wert und hat einiges zu bieten. Also Glück auf und viel Spaß in Bottrop!

Alle Infos auf einen Blick

Modehaus Mensing
Osterfelder Straße 8, 46236 Bottrop
www.mensing.com

Halde Haniel
Frei zugänglich
Fernewaldstraße / 46242 Bottrop (Parkplatz Bergwerk Prosper-Haniel)
oder
Kirchellener Straße / 46145 Oberhausen

Tetraeder
Beckstraße 57a, 46238 Bottrop
Frei zugänglich

Indoor Skydiving Bottrop:
Prosperstraße 297, 46238 Bottrop
Reservierung und Infos unter: www.indoor-skydiving.com/

Pikilia
Gladbeckerstr. 29a, 46236 Bottrop
http://www.pikilia-bottrop.de

Observatorium Bar (Erlebniswelt Grusellabyrinth)
Knappenstraße 36, 46238 Bottrop
https://grusellabyrinth.de

2 Kommentare auf den Beitrag “Kommse nach Bottrop… zeig‘ ich Euch alle Places to be – Meine Tipps für einen Tag in Bottrop

Wow so ein ausführlicher Block. Danke für die Mühe. Hast wirklich alle relevanten Spots in Bottrop rausgesucht. Das Indoor Skydiving Bottrop habe ich auch mal ausprobiert und war begeistert!

Sandra sagt:

Wie lieb, danke Dir für Deinen Kommentar :-). Viele Grüße, Sandra

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert