von Jochen | 14. November 2019 | KATEGORIEN Fußball, Industriekultur | 0 Kommentare

Die dunkle Jahreszeit ist für viele Menschen auch Museumszeit. Aber das heißt ja noch lange nicht, dass der geliebte Drahtesel im Keller überwintern muss. Viele Museen lassen sich gut mit dem Rad erkunden. Daher habe ich 5 kurze Radtourentipps für Euch zusammengestellt, mit denen Ihr einen Museumsbesuch mit einer kleinen Radtour kombinieren könnt. Dabei sind die Tourenlängen so gewählt, dass Ihr nicht mit Clickpedalen und Radler-Dress durchgeschwitzt im Museum stehen müsst. Bei diesen Tourentipps dient das Fahrrad nur als lässiges Fortbewegungsmittel und die Touren sollten für jedermann gut zu meistern sein. Alle Touren starten an einem Hauptbahnhof, sind daher bestens erreichbar und durch die angeschlossenen Radstationen können auch Leihräder direkt ergattert werden.

Mit dem Fahrrad ins Museum… in Mülheim an der Ruhr und Duisburg


Mein erster Tourentipp führt Euch im Westen des radrevier.ruhr vom Hauptbahnhof in Mülheim an der Ruhr zum Hauptbahnhof in Duisburg. Beide Radstationen werden von RevierRad betrieben, daher könnt Ihr bequem ein Rad ausleihen und müsst dieses am Ende nicht im Zug mit zurück nehmen.

Das Foto zeigt Fahrradfahrer an der Camera Obscura
Der RS 1 führt direkt an der Camera Obscura vorbei © radrevier.ruhr / Dennis Stratmann

Die Tour führt zunächst über den RS 1 zur Camera Obscura, einem tollen kleinen Museum zur Frühgeschichte des Films. Das Highlight ist oben im Turm die größte, begehbare Camera Obscura der Welt. Nehmt Euch 1-2 Stunden Zeit für Euren Besuch, bevor es über den RuhrtalRadweg weiter zum Aquarius Wassermuseum geht. Hier lernt Ihr alles über die Wasserwirtschaft im Ruhrgebiet. Vor allem der 360 Grad Blick von ganz oben über Mülheim an der Ruhr lohnt sich.

Das Foto zeigt Fahrradfahrer am Aquarius Wassermuseum
Das Aquarius Wassermuseum in Mülheim an der Ruhr © RuhrtalRadweg

Jetzt folgen einige Radkilometer, die zunächst komplett über den ausgeschilderten RuhrtalRadweg führen. Dabei könnt Ihr zwischen Mülheim a.d.R. und Oberhausen auch auf einem ganz frisch gebauten Teilstück auf einem Damm direkt an der Ruhr radeln.

In Duisburg zweigt Ihr dann ab Richtung Innenstadt und findet mit dem Lehmbruck Museum ein kleines Kulturjuwel, das sich mit Skulpturen der Moderne beschäftigt und für das Ihr Euch genügend Zeit nehmen solltet. Der Hauptbahnhof ist von hier nur noch wenige Minuten entfernt.

Mein Gastro-Tipp: Die Faktorei im Innenhafen Duisburg

Mit dem Fahrrad ins Museum… in Oberhausen


Dieser Tourentipp ist ein klassischer Rundkurs. Das Rheinische Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg liegt unmittelbar am nördlichen Ausgang des Hauptbahnhofs, ist aber aktuell leider geschlossen (Stand November 2019). Eigentlich lohnt es sich hier bereits die ein oder andere Stunde im imposanten Ausstellungsbereich zu investieren, denn man lernt viel über die Industriegeschichte der Region. .

Das Foto zeigt eine Frau und ein Kund in der Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen
Im Rheinischen Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg in Oberhausen

Mit dem Rad geht es anschließend zunächst nicht ganz so schön an der Straße entlang zum Rhein-Herne-Kanal, dann wieder schön direkt am Wasser. Über die markante Fußgängerbrücke Slinky Springs to Fame schiebt man sein Velo auf die andere Kanalseite in den Kaisergarten mit dem Schloss Oberhausen. Hier lohnt sich vor allem die LUDWIGGALERIE mit spannenden Wechselausstellungen für einen Besuch. Aktuell (November 2019) werden Comics rund um die Geschichten vom Struwwelpeter, Zappel-Philipp und Hanns Guck-in-die-Luft gezeigt.

Durch eine kleine Arbeitersiedlung führt die Tour dann weiter am Gasometer Oberhausen und dem Centro vorbei in Richtung Haus Ripshorst. Der tanzende Strommast „Zauberlehrling“ ist ein kulturelles Überbleibsel der Emscherkunst.

Das Foto zeigt den Strommast Zauberlehrling
Ein tanzende Strommast: Der Zauberlehrling © radrevier.ruhr / Ruhrgepixel

Im Besucherzentrum Haus Ripshorst erfährt man viel über das Thema Industrienatur und die Halden des Ruhrgebiets. Über ein kleines Teilstück der HOAG-Trasse fährt man abseits des Straßenverkehrs zur ehemaligen Zeche Oberhausen und dann durch Stadtverkehr wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Mein Gastro-Tipp: Die Schlossgastronomie Kaisergarten in Oberhausen

Mit dem Fahrrad ins Museum… in Essen


Ein kurzer Rundkurs, der auch weniger geübten Radfahrern Freude machen wird. Wer kein eigenes Rad dabei hat, kann sich an der Radstation direkt am Essener Hauptbahnhof das passende Gefährt leihen. Am Anfang fährt man noch im Stadtverkehr auf einem Radweg an der Philharmonie Essen vorbei zum Museum Folkwang. Das Museum gilt als das wichtigste für moderne Kunst in Deutschland und der Eintritt in die ständige Sammlung ist kostenfrei. Darüber hinaus sorgen spannende Wechselausstellungen immer wieder für interessante Museumsbesuche.

Das Museum zeigt das Folkwang Museum in Essen
Das Museum Folkwang in Essen

Über das rot-weiß ausgeschilderte Radverkehrsnetz gelangen Radler über kleinere Stadtstraßen zur Gruga-Trasse, die Euch ganz entspannt abseits des Straßenverkehrs nach Westen führt. Den Abzweig hoch zur Margarethenhöhe sollte man nicht verpassen und eine kleine Runde durch die wunderschöne Gartenstadt drehen. Anschließend folgt Ihr der Gruga-Trasse weiter bis zum Knotenpunkt 1 und biegt hier auf die Rheinische Bahn zurück nach Essen ab.

Das Foto zeigt Fahrradfahrer am Kruppsee
Eine entspannte Pause am Kruppsee mit Blick auf die Zeche Amalie © radrevier.ruhr / Dennis Stratmann

Am Niederfeldsee und Kruppsee vorbei gelangen wir ins Univiertel und dann durch die Essener Innenstadt hindurch zurück zum Ausgangspunkt am Hauptbahnhof.

Mein Gastro-Tipp: Radmosphäre am Niederfeldsee in Essen

Mit dem Fahrrad ins Museum… in Bochum


Dieser Rundkurs führt uns vom Hauptbahnhof in Bochum zunächst über Stadtstraßen hin zum Deutschen Bergbau-Museum, einem der ganz großen Highlights in der Region. Vor allem das Anschauungsbergwerk unter Tage beeindruckt, auch wenn es sich nicht um ein echtes Bergwerk handelt. Hier lernen Besucher viel über das Thema Bergbau und ein halber Tag ist schnell um. Nach längerer Umbauphase hat das Museum jetzt endlich wieder komplett geöffnet und punktet mit einem neuen, multimedialen Konzept.

Das Foto zeigt das Bergbaumuseum Bochum
Bergbaugeschichte zum Anfassen im Deutschen Bergbau-Museum Bochum

Mit dem Rad geht es dann weiter zu den Grummer Teichen. Ein unerwartetes Naturidyll, das sich vor allem nach Osten hin erstreckt. Diese Tour führt dagegen nach Westen zur Arbeitersiedlung Dahlhauser Heide. Über die Erzbahntrasse gelangt Ihr zum Westpark mit seiner Jahrhunderthalle.

Das Foto zeigt Fahrradfahrer im Westpark.
Der Westpark mit Blick auf die Jahrhunderthalle Bochum

Das kurze Stück über die Alleestraße ist nicht so schön, in der Innenstadt radelt es sich dagegen wieder entspannt zurück zum Hauptbahnhof.

Mein Gastro-Tipp: Die Gastronomie im Pumpenhaus der Jahrhunderthalle Bochum

Mit dem Fahrrad ins Museum… in Dortmund


In Dortmund empfehle ich Euch für eine kleine Museumsradtour diesen rund 16 Kilometer langen Rundkurs. Vom Hauptbahnhof aus gelangt Ihr schnell zum Dortmunder U, wo Euch unter anderem das Museum Ostwall mit Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts erwartet. Das gesamte ehemalige Brauereigebäude ist heute ein außergewöhnliches Kreativzentrum.

Das Foto zeigt Fahrradfahrer am Dortmunder U
Vor dem Dortmunder U mit dem Ostwall Museum © radrevier.ruhr / Dennis Stratmann

Mit dem Rad geht es anschließend nach Norden. Ihr passiert den Fredenbaumpark und gelangt zur renaturierten Emscher. Wer es sportlich mag, kann kurz auf die Halde Deusenberg hochradeln, um den Blick über Dortmund schweifen zu lassen. Ansonsten bietet sich das Industriedenkmal der Kokerei Hansa als nächstes Ziel an.

Von hier aus fahrt Ihr entlang der Emscher nach Süden, bevor Ihr kurz nach Unterquerung der Bahngleise ins Zentrum von Dortmund abbiegt. Wer immer noch nicht genug Museen erlebt hat, schaut noch ins Deutsche Fußballmuseum direkt vor dem Hauptbahnhof rein.

Mein Gastro-Tipp: Die Hövels Hausbrauerei

Das Foto zeigt Fahrradfahrer am Fußballmuseum Dortmund
Vor dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund © radrevier.ruhr / Dennis Stratmann

ExtraTipp für Sparfüchse

Wer besonders viel in Museen und Ausstellungen geht, der sollte einen genauen Blick auf die Angebote der RUHR.TOCPARD und der RuhrKultur.Card werfen. Mit der Gültigkeit von einem Jahr können Inhaber je nach Geschmack viele Attraktionen, Museen und Theateraufführungen kostenfrei besuchen. Wer viel unterwegs ist, wird sich da schnell ein paar Euros sparen. Während die RUHR.TOPCARD eher erlebnisorientiert ist, öffnet die RuhrKultur.Card die Türen für Kulturliebhaber.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Folge uns in den sozialen Netzwerken

Die #MEINRUHRGEBIET Video-Sammlung