von Jochen | 28. Juni 2018 | KATEGORIEN Industriekultur | 0 Kommentare

Mit dem Rad zur Arbeit? Würde ich ja gerne machen, aber geht leider nicht, ist zu weit, dafür habe ich zu viele Termine. Mit der Kleidung klappt das doch auch nicht und dann auch noch das Wetter: Entweder Regen oder Hitzeschlacht… Das sind die typischen Antworten zu diesem Thema. Ich selbst habe das auch lange gedacht, bis mich mein Kollege Christoph überredet hat, einfach mal mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Und was soll ich sagen: Am Ende geht es doch. Und es geht sogar gut. Und es macht richtig viel Spaß!

Das Foto zeigt ein Rad am Stadthafen in Mühlheim an der Ruhr
Mein Weg zur Arbeit: am neuen Stadthafen in Mülheim an der Ruhr

Warum ich diesen Artikel in einem Reiseblog schreibe? Weil Menschen, die im Alltag viel Radfahren, auch in der Freizeit und im Urlaub mehr mit dem Rad unternehmen. Und nicht selten führt der Weg zur Arbeit auch – wie bei mir zum Beispiel der RuhrtalRadweg  – über touristische Radrouten. Manchmal benötigt man einfach einen kleinen Anstoß, es einfach mal auszuprobieren.

Die Aktion „Stadtradeln“

Genau sowas hat bei vielen die wunderbare Aktion „Stadtradeln“  bewirkt, die in den letzten drei Wochen in der Metropole Ruhr stattgefunden hat. Dabei geht es darum, drei Wochen lang seine Radkilometer zu erfassen und möglichst viele Wege statt mit dem Auto mit dem Rad zu erledigen. Ich habe das bei uns in der Firma angestoßen und tatsächlich, es gab einige Kolleg:innen, die gerade wegen dieser Aktion mal mit dem Rad zur Arbeit gekommen sind. Am Ende haben wir zusammen im Team 2.585 Kilometer gesammelt und dabei 373,3 Kilogramm CO2 eingespart. Und wer weiß, vielleicht setzt sich ja auch der eine oder andere von Euch morgen oder in den nächsten Tagen einfach mal aufs Rad, um zur Arbeit zu fahren?

Mein (Rad-)Weg zur Arbeit

Für mich ist die Option „mit dem Rad zur Arbeit“ auf jeden Fall eine tolle Alternative. Statt sich 35 Kilometer mit dem Auto in Baustellen in den Stau zu stellen, fahre ich auf direktem Weg 20 Kilometer mit dem Rad ins Büro. Dafür benötige ich grade mal 25 Minuten länger als mit dem Auto. Natürlich soll es schnell gehen und nicht immer führt mich mein Weg über die schönen Freizeitstrecken. Für mich verläuft die Hälfte der Tour wunderschön entlang der Ruhr, die zweite Hälfte dann eher weniger schön im Stadtverkehr von Mülheim an der Ruhr und Oberhausen. Aber eines bleibt immer gleich: ich fühle mich richtig gut, wenn ich ins Büro komme.

Das Bild zeigt mehrere Fahrräder
Unser „Fahrradparkplatz“

Auf dem Heimweg dem Alltagsstress davonradeln

Nachmittags ist für mich dann auch schon mal ein Umweg drin. So lerne ich immer wieder neue Strecken kennen und bin immer wieder überrascht, was es doch für schöne Radwege gibt. Auf dem Heimweg kann man sich dann auch so richtig auspowern und den stressigen Arbeitstag hinter sich lassen – spart obendrein auch den unnötigen Weg ins Fitnessstudio.

Das Bild zeigt Jochen auf dem RuhrtalRadweg
Mein Heimweg über den RuhrtalRadweg

Stadtradeln ist ansteckend

Für eine zusätzliche Motivation der Kolleg:innen haben wir während der Aktion Stadtradeln extra zwei Feierabendrunden freitags gemacht. Die erste Tour führte von Oberhausen zum Landschaftspark Duisburg-Nord, dann den Rhein hoch und über die HOAG-Trasse wieder zurück. Die zweite Tour ging Richtung Essen und zum UNESCO-Welterbe Zollverein und vorbei am Tetraeder in Bottrop (beide Touren mit GPX-Daten im Infokasten).

Das Bild zeigt Mitarbeiter der Ruhr Tourismus GmbH mit Fahrrädern
Voll motiviert: Abfahrt zur zweiten Afterwork-Radtour

Alle Kolleg:innen, die beim Stadtradeln dabei waren und sich für den Weg ins Büro und nach Hause aufs Rad gesetzt haben, waren durchweg begeistert. Johanna kam richtig ins Schwärmen: „Ich war überrascht, dass meine Gesamtstrecke von knapp 14 km gerade mal aus 500 Metern Straße und sonst nur aus Fahrrad-Trasse besteht. Mein Vorsatz ist nun, auch über die Aktion hinaus, öfters mal das Rad zu nutzen.“ Auch Sandra war überrascht, wie schnell sie mit dem Rad im Büro war: „Und schon 10 Minuten nach dem Umziehen war ich komplett akklimatisiert und fühlte keinen Unterschied zur Fahrt mit dem Auto.“

Das Foto zeigt Sandra an der Emscher
Sandras Weg vorbei am Gasometer und der Emscher

Meine Teamkolleginnen Pia und Sandra haben das Rad sogar auf Dienstreise auf dem Weg vom Hotel zum Messestand auf der VELO Frankfurt benutzt: „Wir haben uns einfach ein Nextbike geliehen und haben die Dienstreise mit dem Fahrrad gemacht. So konnten wir zusätzliche Kilometer fürs Stadtradeln sammeln und waren am Ende sogar schneller als mit dem Bus.“ Für Pascal steht das Radeln zur Arbeit für mehr Lebensqualität: „Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu radeln ist für mich die perfekte Kombination aus Entdeckungstour, Frühsport und Zeitersparnis gegenüber dem ÖPNV.“ Christoph genießt vor allem die Entspannung: „Der morgendliche Weg zur Arbeit, über ehemalige Bahntrassen und entlang des Rhein-Herne-Kanals, ist meine stille Stunde. Andere Leute machen Yoga oder meditieren, ich entschleunige und erhole mich auf der Radtour zum Büro.“ Auch Axel, unser Chef, kommt gerne ins Büro geradelt: „Wenn ich keinen „Sakko-Termin“ habe, fahre ich sehr gerne mit dem Rad zur Arbeit. Die Strecke in Oberhausen ist sehr fahrradfreundlich und ich benötige nur knapp zehn Minuten mehr als mit dem Auto.“

… und jetzt bist Du dran: Rauf aufs Rad!

Probiere es doch einfach mal aus. Überwinde Deinen inneren Schweinehund und komm mit dem Fahrrad zur Arbeit. Was am Anfang unmöglich klingt, ist am Ende sogar ein Gewinn an Lebensqualität. Bis 20 Kilometer pro Strecke kann das Fahrrad für jeden eine wirkliche Alternative sein. Bei mehr als 20 Kilometern muss man wohl schon ein kleiner Radenthusiast sein. Und am Nachmittag belohnt Ihr Euch auf dem Heimweg mit entspannten Radtouren über die touristischen Strecken des radrevier.ruhr!

Meine Tipps für die erste Fahrt mit dem Rad ins Büro:

  • Such Dir eine schöne Route aus – entweder mit Karte oder digitalem Radroutenplaner. Das ausgeschilderte Radverkehrsnetz NRW (rot-weiße Beschilderung) hilft auch bei einer fahrradfreundlichen Routenfindung. Ich selbst arbeite gerne mit Komoot. Je häufiger Du fährst, umso eher wirst Du erkennen, wo Du wie am schnellsten durchkommst.
  • Achte im Stadtverkehr ganz besonders auf andere Verkehrsteilnehmer:innen und denk am besten für diese gleich mit! Gerade im Berufsverkehr sind viele Menschen hektisch. Für uns Radfahrende kann das gefährlich werden.
  • Nehm am Vortag schon Deine Kleidung mit ins Büro. Dann sparst Du Dir das schwere Gepäck.
  • Fahr auf dem Hinweg nicht so schnell, Du bist ja nicht beim Sport. Dann kommst Du auch nicht so verschwitzt ins Büro. Der Rückweg ist noch lang genug…
  • Wähl Dir für den Heimweg nicht die schnellste, sondern die schönste Strecke aus. So belohnst Du Dich direkt selber für das stehengelassene Auto. Im radrevier.ruhr kann Dir da unsere neue Radkarte helfen, die Du kostenfrei unter radrevier.ruhr bestellen kannst. Auch der radtourenplaner.ruhr oder unsere Tourentipps bei Komoot könnten Dir helfen, einen besonders schönen Heimweg zu finden.
Allgemeine Informationen

Website: www.radrevier.ruhr
Facebook: www.facebook.com/radrevier.ruhr
Komoot: www.komoot.de/user/364933523302

Aktion Stadtradeln: www.stadtradeln.de

Afterwork-Radtour 1: www.komoot.de/tour/27630798
Afterwork-Radtour 2: www.komoot.de/tour/35515876

Und ein paar schöne Tourentipps für die Feierabend-Runde: www.radrevier.ruhr/tourentipps

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