Das Foto zeigt die Zeche Zollern in Dortmund

Meine Reise in die Vergangenheit der Zeche Zollern

21. September 2017

„Das Schloss der Arbeit“ wird die Zeche Zollern im Dortmunder Westen oft genannt. Wenn ich an eine ehemalige Zeche denke, käme mir nicht das Wort „Schloss“ in den Sinn. Als ich durch die mit Bäumen gesäumte Allee zur Zeche Zollern fahre, bin ich wirklich sehr gespannt. Ist sie wirklich so schön, wie ich gelesen habe?

Ist sie! Als ich von Vogelgezwitscher begleitet den Hof betrete, bietet sich mir eine tolle Backsteinkulisse mit parkähnlichem Hof. Ich höre freudige Kinderstimmen, eine Schluklasse steht im Hof und ich sehe einen Mann, der sich mit seinem Hund auf einer Bank in der Sonne entspannt. Auf den ersten Blick erinnern nur die zwei Fördergerüste daran, warum auch das Wort „Arbeit“ im Titel zu finden ist.

Das Foto zeigt die beiden Fördergerüste der Zeche Zollern Dortmund. Hier im Spiegelbild eines Fensters.

Fördergerüst der Zeche Zollern im Spiegelbild

Es gibt so viel zu entdecken!

Auf den zweiten Blick wird das natürlich viel deutlicher. Ob Lohnhalle, Maschinenhalle, Schachthalle (das Gebäude unter dem begehbaren Fördergerüst) oder auf dem Hof, Ihr werdet überall große und kleine „Zeugen“ von damals finden. So findet man in der Schachthalle, wo früher die Kohle zu Tage kam, garantiert noch ein paar Bröcken. 😉 Außerdem erfahrt Ihr, wie die Rohkohle verarbeitet wurde, bis sie ein fertiges Produkt wurde. Weiterer Vorteil: Ihr könnt auf dem Weg nach oben, immer mal wieder eine Pause machen.

Die könnt Ihr übrigens auch im „Pferdestall“ machen. Ob auf der Terrasse mit Blick auf die Fördergerüste – auf Zollern gibt es nämlich zwei – oder im urig eingerichteten Inneren, hier findet Ihr auf jeden Fall ein nettes Plätzchen. Pasta und Currywurst habe ich schon getestet, super lecker! Auch sonst findet Ihr alles was das Herz begehrt auf der umfangreichen Speisekarte, von rustikal und deftig bis vegetarisch und leicht.

Auf den Spuren der Zollern-Geschichten

Ich brenne darauf, noch mehr Menschengeschichten zu erfahren und begebe mich auf den Weg zur Dauerausstellung des LWL-Industriemuseums. In der alten Verwaltung, der Lohnkaue oder der Lampenstube erfahre ich, dass der Fußballclub der Zeche Zollern anfangs gar nicht so erfolgreich war, höre die Musik zu der damals getanzt wurde und schaue mir im „Capitol“ einen Film an. Die Dauerausstellung führt mich durch sämtliche Lebens- und Arbeitsbereiche der Bergmänner und ihrer Familien.

Das Foto zeigt viele von der Decke hängende Personalkarten von Arbeitern auf der Zeche Zollern.

Personalkarten von Arbeitern auf der Zeche Zollern

Immer den Schienen nach

Zum Abschluss schlendere ich noch über das Außengelände und durch die riesige Maschinenhalle. Inzwischen sind die Schulklassen mit ihrer Führung fertig und toben auf dem Fördergerüst. Dort müsst Ihr unbedingt einmal hoch, Euch den Wind um die Nase wehen lassen und die tolle Aussicht genießen.

Auch die Maschinenhalle mit ihren tollen Jugendstil-Fenstern ist einen Besuch wert! Vor allem wenn die Sonne durch die bunten Fenster des Jugenstil-Portals fällt und diese bunt leuchten lässt. In der Maschinenhalle findet Ihr jede Menge historischer Maschinen und einem Steuerungspanel. Darüber hinaus ist sie einfach riesig, was grundsätzlich schon sehr beeindruckend ist.

Das Foto zeigt die Maschinenhalle der Zeche Zollern mit den vielen Maschinen im Vordergrund und den Jugendstilfenstern.

Die Maschinenhalle mit alten Maschinen und Jugendstilfenstern

Auf dem Hof könnt Ihr Euch in eine Grubenbahn quetschen, testen wie schwer ein Förderwagen zu bewegen ist oder Euch auf dem weitläufigen Gelände treiben lassen und in allen Ecken etwas Neues entdecken. Wem das ein wenig zu unstrukturiert ist, der kann an einer der zahlreichen Führungen auf der Zeche Zollern teilnehmen oder sein Wissen beim Quiz „Watt meinze?“ testen.

Henrik Bohle und Jan Dimoog vom Architekturblog The Link haben die Zeche Zollern ebenfalls besucht. Ihr Berich ist hier erschienen und eine absolute Leseempfehlung!

Ein Artikel von Ronja Hellmich-Günther, die von 2017 bis 2021 bei Ruhr Tourismus in den Bereichen Industriekultur und Digitalisierung gearbeitet hat.

LWL-Industriemuseum Zeche Zollern

Grubenweg 5
44388 Dortmund

Tel.: +49 231 6961 111
Fax: +49 231 6961 114

E-Mail: zeche-zollern@lwl.org
Website: www.lwl.org/industriemuseum/standorte/zeche-zollern
Ausstellung: www.lwl.org/industriemuseum/standorte/zeche-zollern/sonderausstellung/erich-grisar
Facebook: www.facebook.com/LWL.Industriemuseum

Die Zeche Zollern ist Teil der Route der Industriekultur.

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