Das Foto zeigt ein Graffiti im Duisburger Dellviertel.

Analog durch Duisburg – Die besten Fotospots zwischen Rhein und Ruhr

18. Juni 2025

Heute nehme ich dich mit an den Ort an dem meine Liebe zur analogen Fotografie begann: Duisburg! Überrascht? Tatsächlich habe ich hier als Teenagerin im Landschaftspark Duisburg Nord mit der alten Spiegelreflex von meinem Opa die ersten Schritte in analoger Fotografie gemacht. Eigentlich kein Wunder – das ehemalige Hüttenwerk ist schließlich heute wie ein riesiger Spieplatz für Fotografen, mit seinen rostigen Stahlkonstruktionen, alten Hochöfen, verwinkelten Wegen und einmaligen Schattenwürfen in der späten Nachmittagssonne. Hier wurden von mir unzählige coole Portraits meiner Freundinnen geschossen.

Seitdem hat Duisburg für mich einen festen Platz auf der Fotospots-Karte. Von beeindruckender Architektur im Museum Küppersmühle über bunte Street Art im Dellviertel bis hin zur Naturidylle der Sechs-Seen-Platte bietet die Stadt unzählige super diverse Motive.

In diesem Artikel stelle ich euch meine liebsten Fotospots vor, die Duisburgs Vielfalt perfekt einfangen.

Kunst und Architektur im Museum Küppersmühle

Ein Museum wäre vermutlich normalerweise nicht die erste Anlaufstelle für eine Fototour – denn meistens ist fotografieren in Museen gar nicht erlaubt. Nicht so im Museum Küppersmühle in Duisburg. In einem alten Kornspeicher verteilt sich heute morderne Kunst auf drei Stockwerke: Anselm Kiefer, Sigmar Polke, Candida Höfer und Gerhard Richter finden hier ausreichend Platz. Doch der Besuch lohnt sich eben nicht nur wegen der Kunst: Das Bauwerk ist selbst ein echtes Kunstwerk. Die Silos des alten Kornspeichers sind erhalten geblieben und der Rundgang führt direkt durch sie hindurch.

Seit Herbst 2022 findet man im Museum aber noch ein ganz anderes Highlight: Das rostrot getünchte Beton-Treppenhaus von den Architekten der Elbphilarmonie. Die organischen Kurven, schmalen Lichtschlitze und das interessante Schattenspiel könnte ich stundenlang fotografieren!

Brücken und Beton im Duisburger Innenhafen

Das Foto zeigt einen Park beim Duisburger Innenhafen.

Im Garten der Erinnerung ergeben sich tolle Kontraste aus Beton und Natur.

Das Museum liegt direkt am Duisburger Innenhafen. Hier finden sich viele tolle Fotomotive der Kategorie, die ich so gern „Ugly Pretty“ nenne: Vermeintlich „hässliche“ Gebäude und Strukturen, die erst auf Fotos ihre eigentliche Schönheit entfalten: Sichtbeton, 60er Jahre Architektur, verblichene Farben, bröckeliger Putz, Glasbausteine und bunte Fliesen.

All das kann auf Fotos wunderschön aussehen. Der sogenannte „Garten der Erinnerung“ ist das was von alten Hafen-Lagerhallen noch übrig geblieben ist und die benachbarte jüdische Gemeinde mit ihren gigantischen Beton-Bögen bieten tolle Foto-Kontraste. In den angrenzenden Straßen des Innenhafens versteckt sich noch das ein oder andere Sechzigerjahre Architektur Juwel. Am besten einfach mal treiben lassen! Pro Tipp: Für eine Foto-Pause unbedingt eine selbstgemachte Limo oder ein Iced Latte im Simply Coffee hinterm Bochumer Theater trinken!

Street Art und Cafés im Duisburger Dellviertel

Das Foto zeigt ein Gebäude im Duisburger Dellviertel.

Eine umgedrehte Mobile Skupltur, die sich im Wind dreht.

Wer von hier aus weiter Richtung Süden läuft, kommt ins charmante Dellviertel. Diese hippe Nachbarschaft in der Duisburger Innenstadt lockt mit netten kleinen Läden und Cafés.

Besonders rund um die Wallstraße gibt es viel zu entdecken: Für Craft Beer geht’s in die Bierbude, einen ausgezeichneten Kaffee gibt es im Café Evergreen, und bei Onkel Stereo findet man coole Ruhrgebiets-Souvenirs sowie Schallplatten.

Ein Highlight für Fotografen ist das Mural am Kuhlenwall. Von hier aus lohnt sich auch ein kurzer Abstecher in den AV Concept Store schräg gegenüber.

Das Foto zeigt ein Graffiti im Duisburger Dellviertel.

Bunt ist das Dellviertel.

Tiger & Turtle zum Sonnenuntergang

Das Foto zeigt 2 Füße, die auf der Tiger & Turtle in Duisburg stehen.

Achterbahn der Foto-Gefühle:

Abseits der Innenstadt liegt eine der wohl spektakulärsten und bekanntesten Halden im Ruhrgebiet: Der „Magic Mountain“ auf der Heinrich-Hildebrandt-Höhe in Duisburg-Süd. Auf dem Gipfel der Abraumhalde befindet sich eine begehbare Achterbahn, die man schon aus vielen Teilen Duisburgs am Horizont sehen kann. „Tiger & Turtle“ heißt das Monument, das nicht nur super ist um von hier oben die Aussicht über das ganze westliche Ruhrgebiet zu erfassen, sondern natürlich eben auch um es zu fotografieren.

Das Foto zeigt Tiger & Turtle in Duisburg.

Das Tiger & Turtle in Duisburg Süd.

Die Stahlkonstruktion bietet die tollsten grafischen Muster im Zusammenspiel mit der Landschaft und dem Himmel. Am besten kommt man zum Sonnenuntergang hier hoch, wenn die Sonne überall durch die Gitter blitzt und die Besucher tolle Silhouetten auf der Achterbahn bilden. Ein wirklich magischer Anblick!

Natur Pur auf der Sechs Seen Platte

Das Foto zeigt eine Brücke an der Sechs Seen Platte in Duisburg.

Farbkontraste mitten in der Natur: Gelbe Brücke über Wolfsee und Masurensee.

Wer noch nicht genug von der Natur hat fährt zur Sechs-Seen-Platte – gerade an warmen Sommertagen eine grüne Oase im Süden Duisburgs. Das Naherholungsgebiet umfasst wie schon der Name sagt die sechs Seen Böllertsee, Haubachsee, Masurensee, Wambachsee, Wildförstersee und Wolfssee und die umliegenden Wälder mit insgesamt 25km Spazierwegen.

Besonders cool: Hier gibt es einen knallblauen Aussichtsturm! Von hier oben kann man die umliegende Natur aus der Vogelperspektive einfangen und mir wird hier wieder mal so richtig bewusst, wie grün Duisburg eigentlich ist. Die blaue Stahlkonstruktion bietet fotografisch einen super Kontrast zur grünen Umgebung. Man sollte allerdings Schwindelfrei sein…

Das Foto zeigt die Sechs Seen Platte in Duisburg.

Oh wie grün ist das Ruhrgebiet – Die Aussicht über die Sechs Seen Platte.

Alles in Allem hat Duisburg für jeden Fotografen was zu bieten und gerade die Vielfalt an unterschiedlichen Motiven macht es für mich immer wieder so reizvoll!

Analoge Fotografie – Meine Tipps

Kamera & Film:
Ich fotografiere noch immer mit dem selben Kamera-Modell wie damals: Die Canon AE-1 Programm und einem Kodak Gold 35mm Film (200 ISO). Dieser Film liefert warme Farben und eignet sich hervorragend für die urbane Fotografie.
Objektiv:
Ein lichtstarkes Objektiv mit 1.4 Blende ist ideal. Für das engere Treppenhaus im Museum Küppersmühle oder die Aussicht auf der Sechs-Seen-Platte lohnt es sich ein weitwinkliges Objektiv mitzunehmen. 18-30mm sind hier ideal.
Komposition:
Sucht in den Häuserfassaden nach Linien und Farben, schaut dass sie parallel zum Bildrand verlaufen. Eine 1/3 zu 2/3 Aufteilung macht das Bild interessanter.
Extra-Tipp:
Doppelbelichtungen machen die Fotos extra spannend. Dazu entweder ein einzelnes Bild zwei Mal auslösen ohne den Film weiter zu ziehen (manche alte Kameras haben eine Funktion dafür) oder den Film gleich nachdem er voll ist zurück spulen und noch mal einlegen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert