Eine gemischte Tüte Radelspaß beim Tag der Trinkhallen

16. August 2018

Die Bude ist Kult und am 25. August blüht die Budenkultur noch ein wenig stärker auf! Beim 2. Tag der Trinkhallen werden diese wunderbaren Orte der Alltagskultur durch künstlerische Inszenierungen, musikalische Untermalungen und natürlich besonders viel Liebe zum Detail gefeiert. Um von einer Bude zur Nächsten zu gelangen, ist das Fahrrad sicherlich die beste Möglichkeit. Insgesamt sechs Touren erschließen den Tag der Trinkhallen, eine zentrale Tour im Bochumer Süden habe ich vorab für Euch getestet.

Das Foto zeigt den Kultkiosk in Bochum

Der Kult Kiosk in Bochum freut sich schon riesig auf den Tag der Trinkhallen

Die Tour E ist 37 Kilometer lang und verbindet gleich sechs Büdchen mit völlig unterschiedlichen Programmpunkten. Also optimal, um einen guten Querschnitt zu bekommen. Die Tour startet am Bochumer Hauptbahnhof, geht über den Springorum-Radweg runter in den Südwesten, dann über weite Felder zur Halde Rheinelbe, um anschließend über die Kray-Wanner-Bahn und die Erzbahntrasse zurück nach Bochum zu führen.

Das Foto zeigt eine Karte mit der eingezeichneten Route.

Die Route führt durch Bochum, Wattenscheid und Wanne-Eickel

Start am Hauptbahnhof Bochum

Der Original-Track führt südlich am Bahnhof vorbei. Da ich aber aus Essen anreise, ist natürlich der Hauptbahnhof mein Einstieg in diese Trinkhallen-Runde. Das Büdchen an der Ecke ist absoluter Kult. Um eine Kult-Tour im Ruhrgebiet standesgemäß zu beginnen, gehe ich in Bochum erstmal zu Dönninghaus, der Kult-Currywurst im Ruhrgebiet und stärke mich mit einer leckeren Currywurst-Pommes-Mayo. Dann kann es endlich losgehen.

Trinkhalle 1: der Kult Kiosk am Freigrafendamm

Das Foto zeigt den Kult-Kiosk am Freigrafendamm von innen.

Die Inneneinrichtung gleicht eher einem gemütlichen Café

Durch Stadtstraßen führt mich der Weg zum Kult Kiosk am Freigrafendamm. Aus der einstigen Straßenbude ist mittlerweile an neuem Platz ein richtiges, kleines Café geworden. Unglaublich liebevoll eingerichtet atmet jeder Besucher das Flair vergangener Zeiten ein. Die Mitarbeiter freuen sich schon jetzt riesig auf den Tag der Trinkhallen. Am 25. August werden hier Kalakuta Soul System und die Hoodoo Gang auflegen und sich kreuz und quer durch ihre Plattenkisten mixen.

Spätestens jetzt bin ich angekommen im Budenfieber. Das kann einfach nur ein großartiges Fest werden. Ich trete in die Pedale und fahre durch den Großstadtdschungel zum Springorum-Radweg. Endlich wird es entspannt, schlagartig kehrt Ruhe ein. Immer leicht bergab geht es zunächst über besten Asphalt, später über eine feine Schotterpiste, am Ende über etwas ruppigen Bodenbelag Richtung Dahlhausen. Bevor man aber ganz runter ins Ruhrtal radelt, biegt diese Tour steil bergauf hoch zum Stadtteil Linden ab. Im Ruhrgebiet ist es ebenerdig? Pustekuchen. Der Anstieg hat es in sich. Das Eis am Lindener Büdchen will erstmal verdient werden.

Eispause am Lindener Büdchen

Das Bild zeigt die Anegbotstafel des Lindener Büdchens.

Einfach nur Zucker – das Lindener Büdchen

Das Lindener Büdchen ist ein typischer Kiosk am Straßenrand. Hier gibt es einfach alles: vom kühlen Bierchen über die aktuellen Zeitungen bis hin zur gemischten Tüte. Ja, die Trinkhalle ist ein geselliger Ort. Hier tauscht man sich aus, kommt ins Gespräch und redet über die großen Fragen der Weltpolitik und die aktuellen Ereignisse im Stadtteil. Am 25. August gibt es hier beste Street-Art zu sehen und DJ Polar wird mit den richtigen Beats mitmischen. Dazu gibt es leckeres, frisch zubereitetes Eis.

Auf der Radtour bleibt es weiterhin sportlich und nach einer rasanten Abfahrt folgt ein mühseliger Aufstieg. In einem kleinen Waldgebiet führt die Rampe auf schlechtem Untergrund steil berghoch, hier werden sicherlich viele absteigen müssen. Aber keine Sorge, dies ist das schlechteste Stück für die gesamte Tour und die wenigen Meter kann man auch schnell schieben. Oben angekommen geht es weiter durch eine kleine Wohnsiedlung, dann wird es richtig ländlich: weite Felder, viele Reiterhöfe – Landleben pur!

Antje & Jörg´s Kiosk in Wattenscheid

Mich grüßt ein Hochzeitspaar am Wegesrand und ich gelange nach Wattenscheid.

Bei Antje & Jörg´s Kiosk dreht sich beim Tag der Trinkhallen alles um das runde Leder. Es wird humorvoll über die besten Geschichten aus der Welt des Fußballs geredet – sicherlich nicht nur für Freunde des Doppelpasses interessant. Ben Redelings gibt seine persönlichen Fußball-Anektdoten preis und auch Frank Goosen wird zwischen 15 und 16 Uhr ein gehöriges Wörtchen mitreden.

Eine traumhaft-schön gelegene Bude: das Korthäuschen

Ich fahre weiter und gelange schnell zur nächsten Bude. Schöner geht es wohl kaum: Direkt vor einer malerischen Fachwerk-Villa liegt das Korthäuschen. Und das Programm am 25. August klingt hervorragend: Kabarett meets Comedy meets Poetry Slam meets Musik meets Bonbons und Bier. Wer da Langeweile bekommt, macht wohl irgendwas falsch.

Das Foto zeigt das Korthäuschen.

Richtig schön: das Korthäuschen

Nach einigen Radkilometern führt die Route vorbei an der Himmelsleiter auf der Halde Rheinelbe. Wer hier noch nicht oben war, sollte den kleinen Abstecher unbedingt machen.

Natürlich mit dabei: die Erzbahnbude vom Holger

Für uns Radler wird es ab jetzt entspannter. Über die Kray-Wanner-Bahn geht es ganz entspannt Richtung Osten. Ich freue mich über die frisch aufgestellten Knotenpunkttafeln, die die Orientierung deutlich erleichtern. Bis Jahresende wird das System flächendeckend im ganzen Ruhrgebiet einsatzbereit sein (mehr über das Knotenpunktsystem erfahrt Ihr im Blogartikel von meinem Kollegen Florian).

Vom Knotenpunkt 48 fahre ich zur Nummer 46. Hier erwartet mich mit der Erzbahnbude ein bekannter Radlertreff, der auch beim Tag der Trinkhallen ordentlich mitmischen wird. Mit intensiven Klängen von Jazzpiya und Joe Coka wird die Fläche vor der Erzbahnbude bespielt.

Das Foto zeigt eine Knotenpunkttafel.

Neue Knotenpunkttafel an der Erzbahnbude

Der passende Abschluss: der Ehrenfelder Feierabendladen

Die Tour neigt sich dem Ende entgegen und über die Erzbahntrasse führt mich der Track zurück nach Bochum. Es geht konstant leicht bergauf, vorbei am Zechengerüst der alten Zeche Carolinenglück und schließlich der Jahrhunderthalle Bochum mit dem weitläufigen Westpark. Ab hier beginnt wieder der Stadtverkehr, aber entweder habe ich einen breiten Radstreifen oder die Straßen haben nur wenig Verkehr. Es geht zur letzten Bude für heute und die heißt ganz passend Ehrenfelder Feierabendladen.

Am 25. August steigt hier der Dead Or Alive Poetry Slam, wenn Poetry Slammer*innen auf Klassiker der deutschsprachigen Literatur treffen! Also genau der richtige Ort, um den Tag der Trinkhallen ausklingen zu lassen.

Für alle Budenliebhaber gibt es in diesem Jahr übrigens ein originelles Quartett-Spiel zum Sammeln. Was ist die älteste Bude, wer hat die meisten Klümpchen? Ein schöner Spaß für die ganze Familie.

Das Foto zeigt ein Werbeposter zum Tag der Trinkhallen.

Der Ehrenfelder Feierabendladen im Überblick

Also, die Tour gehört nicht zu den besten Radstrecken im Ruhrgebiet, denn man radelt immer wieder durch den Stadtverkehr. Anders sind die Buden einfach nicht zu erreichen. Dennoch macht das Radeln von Büdchen zu Büdchen richtig Spaß und mit Springorum-Radweg, Kray-Wanner-Bahn und Erzbahntrasse sind auch drei richtig gute Bahntrassen mit von der Partie.

Ein letzter Tipp: Leihräder von RevierRad

Natürlich radelt jeder am liebsten auf seinem eigenen Rad. Aber vielleicht reist Ihr ja aus einer anderen Stadt mit Bus & Bahn an und scheut das Theater mit dem Transport? Oder Ihr wolltet schon immer mal ein E-Bike testen (grade bei dieser Tour wirklich empfehlenswert!!!)? Bei RevierRad könnt Ihr Euch das passende Rad ausleihen um den Tag der Trinkhallen mit dem Rad zu erleben. Vorab reservieren lohnt sich sicherlich, denn es könnte durchaus etwas voller werden. Mehr Infos zu den Mieträdern gibt es auf der Website zum Tag der Trinkhallen.

© radrevier.ruhr / Jochen Tack

Die RevierRadstation in Mülheim an der Ruhr © radrevier.ruhr / Jochen Tack

Ein aller letzter Tipp: geführte Touren vom ADFC

Wer sich lieber einer geführten Gruppe anschließen möchte, ist mit den Touren vom ADFC bestens bedient. Die Ortsverbände in Bochum, Dortmund, Essen, Castrop-Rauxel, Bottrop-Kirchhellen und Dinslaken-Voerde bieten schöne Touren an und werden Euch mit reichlich Hintergrundwissen zu den Buden und dem Radwegenetz versorgen. Alle Infos zu den geführten Touren findet Ihr hier.

Ich wünsche Euch jedenfalls einen tollen Tag der Trinkhallen! Ihr fragt Euch, warum Ihr den Tag der Trinkhallen nicht verpassen dürft? Nina verrät Euch in ihrem Blogartikel fünf Gründe, warum der Tag der Trinkhallen etwas ganz Besonderes ist!

radrevier.ruhr und Tag der Trinkhallen

Website: www.radrevier.ruhr
Facebook: www.facebook.com/radrevier.ruhr
Komoot: www.komoot.de/user/364933523302
2. Tag der Trinkhallen: www.tagdertrinkhallen.ruhr

Diese Tour bei Komoot: www.komoot.de/tour/42349219 oder GPX-Daten Download

Weitere Tourentipps zum Tag der Trinkhallen: www.tagdertrinkhallen.ruhr/per-rad/radrouten

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6 Kommentare auf den Beitrag “Eine gemischte Tüte Radelspaß beim Tag der Trinkhallen

Corinna sagt:

Super Beitrag, lieben dank dafür! Ich bin immer im Süden Deutschland also Münchner Raum unterwegs da wir auch einige geile Strecken haben. Aber die Tour reizt mich schon sehr! Wer übrigends in Österreich sich ein Bike ausleihen möchte, dem kann ich diesen Bike-Verleih empfehlen: https://www.sport2000rent.com/bikeverleih/ Gerade Zubehör für die Kids leihen wir uns hier oft für 2-3 Tage aus. lg Corinna

Marus sagt:

Da lockt es mich doch gleich wieder aufs Fahrrad 🙂 Toller Artikel!

Liebe Grüße
Marus

Jochen sagt:

Hallo Marus,
vielen Dank! Hoffentlich spielt am Samstag doch noch das Wetter mit. Ansonsten findest Du aber bei unseren Tourentipps noch abseits vom Tag der Trinkhallen ein paar weitere Ideen für lohnenswerte Radtouren hier im Ruhrgebiet: http://www.ruhr-tourismus.de/de/radrevierruhr/tagestouren-und-rundkurse.html
Viel Spaß beim Nachradeln
Jochen

Marus sagt:

Danke Jochen! Wir müssen Mal sehen, hoffe im September klappt das noch bevor der Regen kommt 🙂

Grischa sagt:

Hej Jochen,
kaum zurück aus der schwedischen „Sahara“ schon lockst Du mich & uns wieder ins Radrevier! :0))
Leider haben wir an dem Wochenende großes Familientreffen in Münster, aber vielleicht so mal… die Büdchen (wie sie hier heißen, und auchvgarnicht so wenige sind) haben ja auch an anderen Tagen auf! :0))
Tschö & tacktack, Grischa

Jochen sagt:

Hey Grischa,
auch wenn das Programm zum Tag der Trinkhallen diese Tour am 25. August nochmal besonders aufwertet, machen die Touren natürlich auch an jedem anderen Tag mächtig Spaß! Nur auf die Öffnungszeiten der Trinkhallen sollte man dann genau achten. Also: rauf aufs Rad und ab zur Bude!
Gruß
Jochen

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