Rom, Paris, London – hast du diese Städte nicht auf deiner Bucket List?! Ein Kurztrip am Wochenende ist immer gern genommen, auch wenn man bei einem ersten Besuch nicht alles entdecken kann. Aber geht das auch im Ruhrgebiet?  Wir behaupten: Absolut! Komm mit auf unseren Trip und lass dich inspirieren.

Erster Tag: Essen-Duisburg-Kombi – Hüttenwerker und Mantaplatte

Wir reisen an einem Freitagnachmittag mit der Bahn an, denn wir haben uns vorgenommen alles mit dem ÖPNV und per Pedes zu absolvieren (!) und haben uns ein zentrales Standquartier in Essen gesucht. Vom HBF Essen laufen wir in etwa 20 entspannten Minuten zum the niu Cobbles. Mega cooles Hotel und sehr zentral gelegen. Wir werden entspannt und nett begrüßt und beziehen erst einmal unser Zimmer. Die Kombination aus Street-Art und Industriedesign, die das Hotel prägt, gefällt uns extrem gut. Und dann machen wir uns auch schon auf zu unserem ersten Highlight: zurück zum Essener HBF geht es mit dem RE (Regionalexpress) nach Duisburg zum Landi oder auch LAPADU – aber eigentlich heißt dieses Gelände rund um ein still gelegtes Hüttenwerk Landschaftspark Duisburg-Nord. Der Landschaftspark ist rund um die Uhr zugänglich und ist vor ein paar Jahren vom „The Guardian“ zu den 10 besten Stadtparks der Welt gelistet worden
Das Bild zeigt den Landschaftspark in Duisburg-Nord

Da soll nochmal jemand sagen, das Ruhrgebiet ist grau. Der Lapadu ist voll mit blühenden Bäumen.

Wie es sich gehört, stärken wir uns erst einmal ruhrgebietsecht mit einer Mantaplatte (Currywurst, Pommes und Mayonnaise) am Food Truck.
Das Bild zeigt zwei Personen beim Pommes essen im Landschaftspark Duisburg-Nord

Tatort-Fans bestellen auch gerne den Schimanski-Teller – Ergebnis bleibt das gleiche 😊

Luftige Höhen und Abendromantik

Wir entscheiden uns für die Teilnahme an einer Fackelführung, man kann aber auch gut allein durch den Park wandern, Fotospots entdecken oder diesen mit dem Rad erkunden. Die Tour ist ausgebucht (gut, dass wir vorher doch reserviert hatten…), die Leute entspannt und der ehemalige Hüttenwerker, der uns begleitet, ist charmant und witzig. Die Tour dauert knapp 2 Stunden. Wir stürmen den Gipfel des Hochofens mit einem grandiosen Blick auf das Ruhrgebiet.
Das Bild zeigt den Hochofen im Landschaftspark Duisburg Nord

Hier oben hat man einen tollen Blick über das ganze Gelände und darüber hinaus.

Wieder unten angekommen, mittlerweile ist es bereits dunkel geworden, bekommen wir unsere Fackeln und entdecken das Gelände mit festem Boden unter den Füßen. Das Ganze ist atmosphärisch genial, zumal nach Einbruch der Dunkelheit (Fr-So) der Park in tollen Farben illuminiert wird.
Das Bild zeigt zwei Personen bei der Fackelführung im Landschaftspark Duisburg-Nord

Hat definitiv den Charme eines Lost-Places

TIPP: es gibt im Landschaftspark Duisburg-Nord übrigens auch eine Jugendherberge. Gegen 22:30 Uhr treten wir unsere Rückreise nach Essen an, sind nach ca. 1 Stunde wieder in unserem Hotel angekommen und freuen uns auf unser gemütliches Zimmer.

Zweiter Tag: Essen-Dortmund Kombi: Phoenix und Bier

Am Samstag starten wir mit einem super Frühstück in unserem Hotel und sind gespannt auf unser nächstes Highlight. Es geht wieder mit dem Zug in knapp 30 Minuten in das östliche Ruhrgebiet, nach Dortmund.
Das Bild zeigt den Hauptbahnhof in Dortmund

Der Hbf. grenzt direkt an die Innenstadt Dortmunds.

Auch wenn Fußball und Bier hier ein großes Thema sind, lassen wir zumindest das Thema Fußball für heute aus (zum Thema Bier kommen wir später). Vom HBF aus geht es in 10 Minuten mit der U-Bahn nach Dortmund-Hörde und von dort laufen wir eine kurze Strecke zur Phoenixhalle.
Das Bild zeigt das Phoenix des Lumieres in Dortmund

Die Industriehallen auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerkes Phoenix-West.

Die Ausstellung bei Phoenix des Lumieres steht auf unserem Plan. Diesen geschichtsträchtigen ehemaligen industriellen Standort hin zu einem Zentrum für digitale Kunst zu entwickeln und den Standort wieder lebendig werden zu lassen, ist hier das große Ziel. Mit der immersiven Ausstellung ist das super gelungen und wir tauchen ein in die Werke großer Künstler:innen der Kunstgeschichte. Hier wird KUNST LEBENDIG.

Auch Bier hat ´ne Geschichte

Wie war das mit dem Bier? Ach ja, genau – direkt neben der Ausstellungshalle entdecken wir die Stehbierhalle der Bergmann Brauerei.
Das Bild zeigt die Bergmann Brauerei von außen

Aufgrund des Außenbereichs auch im Sommer ein beliebtes Ziel für Touris und Einheimische (Dennis Stratmann)

Stehbierhallen gab es früher sehr viele in Dortmund, die ein “schnelles” nach der Arbeit und zum Probieren anboten, ganz nach dem Motto: Harte Arbeit. Ehrlicher Lohn.
Das Bild zeigt die Bergmann Brauerei von innen

Bei so viel Auswahl fällt die Entscheidung gar nicht so leicht.

Und wer kein Bier mag: es gibt auch Softgetränke. Die außergewöhnliche Atmosphäre solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen. Im Übrigen gibt es auch einen Bergmann-Kiosk im Stil der 1950er Jahre nicht weit vom Dortmunder Hauptbahnhof - mittlerweile angesagter Treffpunkt und ein echter Hingucker!
Das Bild zeigt die Bergmann Brauerei von innen

Also frischer bekommt ihr nirgends ein Blondes!

Zweiter Tag – zweiter Teil Dortmund-Oberhausen-Essen Kombi: Gasometer und Ozeane

Da wir heute noch eine weitere Stadt auf unserem Programm haben, verabschieden wir uns und treten unseren Rückweg zum Dortmunder HBF an.  Vom Osten des Ruhrgebiets geht es nun mit der Regionalbahn In den Westen nach Oberhausen. Tatsächlich können wir das gut 50km entfernte Oberhausen mit der Regionalbahn in 50 Minuten erreichen, fahren mit der Straßenbahn oder dem Schienenbus vom HBF zur Haltestelle “Neue Mitte” (5 Minuten) und laufen dann gemütlich eine kurze Strecke zu unserem nächsten Highlight, das wir schon unübersehbar aus der Ferne erblicken: den Gasometer Oberhausen – Wahrzeichen der Stadt, Ankerpunkt der Industriekultur und unübersehbarerer Hingucker.
Das Bild zeigt den Gasometer in Oberhausen von außen

Kaum aus dem Bus, schon ist das nächste Ziel in Sicht.

Vom tiefen Ozean hoch in die Lüfte

Hier erwartet uns die Ausstellung “Planet Ozean”. Großformatige beeindruckenden Fotografien unserer Ozeane und deren Schönheit können wir bestaunen. In spannender Form befasst sich die Ausstellung auch mit Meeresschutz – und Forschung. Neben dem Raumprojekt “Klang der Tiefe” erleben wir auch hier eine immersive Inszenierung “Die Welle”. Nach dieser “Unterwasserwelt” steigen wir in den Aufzug und begeben uns mal wieder in die Höhe. Wir fahren auf das Panoramadach mit einem spektakulären Rundblick auf die gesamte Region. Irre! Übrigens: Möchtest du dich noch einmal sportlich betätigen können auch die knapp 600 (!) Treppenstufen bewältigt werden...Dann aber Chapeau!
Das Bild zeigt den Ausblick vom Gasometer in Oberhausen

In der Ferne können wir den Landschaftspark erkennen

Etwas müde, aber gutgelaunt und voller neuer Eindrücke treten wir den Rückweg nach Essen zu unserem Hotel an (Oberhausen HBF bis Essen HBF mit der s-Bahn ca. 20 Minuten) und lassen den Abend in der schönen Lobby ausklingen. Wer Lust hat, kann den Abend natürlich auch in einem der schönen Szeneviertel in Essen genießen, z.B. dem Südviertel oder Rüttenscheid.

Dritter Tag Essen: Kunst, Eiffelturm und Industriekultur

Unser 3. und leider letzter Tag steht ganz im Zeichen von Essen. Da Sonntag ist, wollen wir den Tag mit einem ausgedehnten Frühstück beginnen und haben uns die “Zweibar” auf der "RÜ” (Rüttenscheider Straße) ausgesucht, absolute Empfehlung!

Folkwang I Quartier-Nord I Doppelbock I Welterbe

Zu Fuß geht es von dort in gut 5 Minuten zu unserem nächsten Ausstellungshighlight:, dem Museum Folkwang. Vielleicht hast du schon einmal davon gehört, denn dieses Museum gehört zu den bedeutendsten Kunstmuseen Deutschlands.
Das Bild zeigt das Museum Folkwang in Essen

Essen – die Folkwangstadt (Per Appelgren)

Van Gogh und Gaugin treffen auf Rothko und Pollock. Kunst, Kultur, Leben. Nach dieser geballten Ladung Kunst führt es uns weiter zum “ Eiffelturm des Ruhrgebiets”. Wir fahren mit der Straßenbahn 107 (Kulturlinie) direkt in den nördlichen Teil der Stadt zum UNESCO-Welterbe Zollverein, ein Hotspot und auch Ankerpunkt der Industriekultur der natürlich nicht fehlen darf.
Das Bild zeigt die Haltestelle Zollverein

Der Doppelbock im Hintergrund erwartet uns bereits.

Auf dem Gelände der ehemals größten Steinkohlezeche der Welt ist so viel möglich, dass man hier locker einen kompletten Tag verbringen könnte. Neben verschiedene Führungen kannst du das Gelände mit dem Rad erkunden (Radverleih vorhanden), findest großartige Fotospots, kannst auf Naturpfaden wandern und im Sommer sogar im Werksschwimmbad schwimmen. SPLASH! BOOM! BANG! Auch in diesem Jahr sind wieder ein Arschbombencontest und Parkour-Sommerfest geplant.
Das Bild zeigt den Doppelbock von Zollverein

Ein Selfie darf vor dem Doppelbock nicht fehlen!

Und was ist nun mit dem Quartier-Nord?

EINBLICK:  es gibt tatsächlich sogar einen Universitätscampus hier: das Quartier-Nord der Folkwang University of Arts. Anlaufpunkt für Studierende aus allen Teilen der Welt. Strukturwandel at it's best!
Das Bild zeigt das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen von oben

Und auch der letzte Punkt unserer Liste kann nun abgehakt werden (Lukas W.)

Tipp: Im Jahr 2024 feiert die Route der Industriekultur 25. Geburtstag mit natürlich vielen besonderen Events auch auf Zollverein. Nachdem wir die großartigen Übertageanlagen bewundert, von der beeindruckenden Rolltreppe zum Besucherzentrum die Aussicht genossen, uns gestärkt und die Natur genossen haben, die wieder Einzug auf dieser ehemaligen Zeche gehalten hat, heißt es Abschied nehmen und wir treten unseren Heimweg an.
Das Bild zeigt das UNESCO-Welterbe Zollverein

Auch hier gibt es eine schöne Abendbeleuchtung (Dennis Stratmann)

Unser Fazit

Es ist hier vielleicht nicht so glamourös, wie in anderen europäischen Städten, aber anders und spannend und: wir haben gleich 4 Städte miteinander kombiniert – das ist schon besonders und macht hoffentlich Lust auf mehr. Denn “mehr” gibt es überall so viel im Ruhrgebiet und wir wären gerne noch länger an der ein oder anderen Stelle geblieben. Jede Stadt hätte einen längeren Besuch verdient. Aber dies ist der beste Grund wiederzukommen!

Kurztrip ins Ruhrgebiet

the niu Cobbles 
Friedrichstraße 43
45128 Essen
www.instagram.com/the_niu_hotels
www.the.niu.de 

Landschaftspark Duisburg-Nord 
Emscherstraße 71
47137 Duisburg
www.instagram.com/landschaftsparkduisburgnord
www.landschaftspark.de

Phoenix des Lumières 
Phoenixplatz 4
44263 Dortmund
www.instagram.com/phoenixdeslumieres
www.phoenix-lumieres.com

Bergmann Brauerei und Stehbierhalle 
Elias-Bahn-Weg 2
44263 Dortmund
www.instagram.com/bergmann.brauerei
www.harte-arbeit-ehrlicher-lohn.de

Gasometer Oberhausen 
Arenastraße 11
46047 Oberhausen
www.instagram.com/gasometer_oberhausen
www.gasometer.de

Projekt Zweibar
Rüttenscheider Str. 63
45130 Essen
www.instagram.com/projekt_zweibar
www.projektzweibar.de 

Museum Folkwang 
Museumsplatz 1
45128 Essen
www.instagram.com/museum_folkwang
www.museum-folkwang.de

UNESCO-Welterbe Zollverein 
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
www.instagram.com/zeche_zollverein
www.zollverein.de

Zusätzliche Tipps, die nicht ohne sind:
www.extraschicht.de
www.ruhrkulturcard.de
www.route-industriekultur.ruhr
www.vrr.de
www.deutschlandticket.de

2 Kommentare auf den Beitrag “Kurztrip ins Ruhrgebiet 3 Tage I 4 Städte I 5 Hot Spots

Das war ja ein richtig spannender Kurztrip ins Ruhrgebiet, den ich hier mitverfolgen durfte. Eine richtig gute Idee! Und es ist auch eine schöne Werbung für das Ruhrgebiet und die vielen tollen Projekte, die dort umgesetzt wurden. Diese Mischung aus altem Industriestandort und neuem bunten Leben finde ich wunderbar. Begegnung, Blumen und Bier, das Ruhrgebiet hat alles!

Birgit Weidemann sagt:

Hallo Joachim Schulze,
vielen Dank für die nette Rückmeldung. Wir freuen uns sehr, dass die unser Kurztrip gefallen hat. Viele Grüße Birgit und Eileen

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