von Sandra | 17. Mai 2018 | KATEGORIEN Auf trallafitti | 8 Kommentare

Hey, jetzt mal ehrlich: Wer feiert nicht gerne mal? Getreu dem Motto: Musik an, Welt aus! Das Ganze dann noch draußen im Sommer, mit einem kühlen Getränk in der Hand, tanzend zwischen Gleichgesinnten. Also bei mir werden bereits beim Gedanken daran, Glückshormone ausgeschüttet! Musikfestivals sind einfach ein Erlebnis, das den Alltag für eine kurze Zeit ausblendet. Und seit Coachella, Tomorrowland und Parookaville sind solche Festivals auch noch richtig im Trend. Bei uns im Ruhrgebiet gibt es davon so viele, dass ich hier gar nicht alle vorstellen kann, aber Euch zumindest für meine Top 5 begeistern möchte. Ich persönlich bin musikalisch recht flexibel, da ich in meinem Leben so ziemlich alle Musikphasen durchlebt habe: Von Boygroups (natürlich!) über Hip Hop und Elektro bis hin zu (Punk)Rock, ausgelöst durch meine Lieblingsband „Die Ärzte“. Irgendwann wurde alles etwas „mainstreamiger“, trotzdem fühle ich mich in all den genannten Musikrichtungen immer noch wohl, wodurch ich die verschiedenen Musikfestivals gut beurteilen und Euch somit empfehlen kann.

Tipp 1: Hip Hop vom Feinsten beim Out4Fame Festival

Hoodie an und Snapback auf, willkommen beim Out4Fame Festival! Ein Musikfestival aus meiner Heimatstadt Bottrop. Na zumindest fast, denn das Out4Fame findet auf dem Flugplatz Schwarze Heide statt, der zwar offiziell zur Stadt Hünxe gehört, aber für Bottroper irgendwie auch zu uns.

Musikalisch kann man sagen, dass wirklich alle Hip Hip Größen bereits Teil des Out4Fame waren. Angefangen bei nationalen Künstlern wie Sido, Kool Savas, Samy Deluxe, Eko Fresh, Olli Banjo und Haftbefehl bis hin zu internationalen Stars wie Busta Rhymes, DMX, Wu-Tang Clan, Method Man & Redman. Damit steht fest, dass das Festival definitiv auch was für Oldschool-HipHop Kids wie mich ist. Von den eben erwähnten Musikern waren vor 10 Jahren mehr als die Hälfte täglich in meinem tiefergelegten Golf III GT zu hören (volle Lautstärke bei offenem Schiebedach, versteht sich!). Soviel zu mir! In 2018 konnte ich mich beim Out4Fame auf die Beats von Black Star, Naughty by Nature (YEAH!), M.O.P. (nochmal YEAH!), De La Soul, Curse, Afrob und viele mehr gefasst machen. Gecampt wird übrigens auch bei Hip Hop Festivals, demnach könnt Ihr Euch beim Out4Fame auch abseits der Bühne auf ein tolles Gemeinschaftserlebnis freuen. Mein Fazit: Für HipHopper der alten Schule, aber auch für die Generation Deutschrap ist dieses Festival ein Muss!

Tipp 2: Rock, Punk und Indie beim Ruhrpott Rodeo

Hier wird’s laut und zwar mindestens genauso laut wie bei Rock am Ring oder Hurricane! Nur eine Woche nach dem Out4Fame und in derselben Location, das ist kein Zufall, sondern im Laufe der Jahre bewusst so geplant worden. Warum keine Synergieeffekte aus dem aufwendigen Transport, der Logistik und dem Aufbau eines Festivals ziehen und die gesamte Anlage direkt zweimal hintereinander nutzen?! Das dachten sich die beiden Veranstalter und schlossen sich kurzerhand zusammen. Drei Tage lang feiern beim Ruhrpott Rodeo 6.000 Punkrockfans und pogen vor der Bühne, was das Zeug hält (schließlich kann man auf keinen Fall ohne blaue Flecken von einem Punkrockkonzert nach Hause gehen). Ganze 80% der Besucher übernachten auf dem angeschlossenen Campground und machen so das Festivalfeeling komplett.

Toll finde ich beim Ruhrpott Rodeo die unterschiedlichen Altersklassen der Besucher. Nicht nur die junge Generation ist vertreten, sondern auch ein großer Teil der junggebliebenen Punkrocker aus den letzten Jahrzehnten und genau das macht diese gute Mischung aus. Nachdem in 2017 keine geringeren als Bad Religion auf der Bühne standen, ging es in 2018 mit großen Bands wie Pennywise, WIZO und Feine Sahne Fischfilet weiter. Für mich ein gelungenes Musikfestival mit toller Stimmung und lauter Musik, zu der man mal wieder richtig schön ausrasten kann. Klare Empfehlung also!

Tipp 3: Elektro bei Ruhr-in-Love

Elektronische Bässe gehen Euch beim selbsternannten „Familienfest der elektronischen Musik“ bis in die Knochen. Auf dem Gelände der ehemaligen Oberhausener Landesgartenschau (kurz OLGA-Park) werden Euch über 400 DJs und LiveActs auf 40 Open-Air Floors geboten und das seit weit über 15 Jahren! Für das besondere Erlebnis und da das Auge ja bekanntlich mitfeiert, dürft Ihr bei Ruhr-in-Love fantasievoll gestaltete Bühnen bestaunen. Eben ganz so, wie man es von den berühmten Elektrofestivals kennt.

Das Foto zeigt eine bunte Installation beim Ruhr in Love
Echte Hingucker-Floors und das handmade! © Colja Ibron

Los geht’s bereits mittags und da Anhänger dieses Musikstils extrem lange durchhalten, wird nach der Veranstaltung auf den offiziellen After-Partys im gesamten Ruhrpott weiter gefeiert. Mit dabei sind keine geringeren als Moonbotica, Plastic Funk, DJ Quicksilver, Masterblaster und die 90er Ikonen Dune, sowie mein Bottroper Nachbar Da Hool. Ja und natürlich 400 weitere DJs, die Ihr auf der Website von Ruhr-in-Love sehen könnt. Besonders hervorheben möchte ich bei diesem Festival die private Atmosphäre. Obwohl sich auf dem Gelände 40.000 Leute tummeln, tanzt man durch die vielen Einzelflächen lediglich mit ein paar hundert Mitmenschen um sich herum. Für mich persönlich ein Pluspunkt gegenüber den Giganten wie Parookaville und Tomorrowland.

Das Foto zeigt das Gelände des Ruhr in Love Festivals
Das bunte Gelände mit den vielen einzelnen Floors vor den Türen des Gasometer in Oberhausen © Ruhr-In-Love

Tipp 4: Ruhr Reggae Summer

Love, Peace & Music und das gleich zweimal! Die erste Veranstaltung findet im Mai/Juni in Mülheim und die zweite im August in Dortmund statt. Privaten Terminproblemen ist damit schon einmal entgegengewirkt. Mein Highlight und die Besonderheit dieses Musikfestivals ist, dass Ihr dort schwimmen könnt! Beim Mülheimer Termin sorgt direkt auf dem Festivalgelände das Naturbad, welches Ihr frei nutzen dürft, für Abkühlung. In Dortmund könnt Ihr das angrenzende Freizeitbad Wischlingen für einen kleinen Obolus (10€ / 4 Tage) sooft besuchen, wie Ihr wollt. Ziemlich praktisch auch für die Nutzung der sanitären Anlagen ;-). Musikalisch trumpfte dieses Festival bereits mit großen Namen der Reggae-Szene wie Shaggy und Patrice auf, letzterer sogar mehrfach.

Abwechslung zu den Bühnen bietet der internationale Markt, über den Ihr gemütlich schlendern und seine kunterbunten Stände besuchen könnt. Dort kommt übrigens kulinarisch jeder voll auf seine Kosten: Beim Ruhr Reggae Summer erwartet Euch zusätzlich nämlich sowohl ein vegetarischer als auch ein veganer Bereich. Ihr seht, eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der von Allem etwas dabei ist. Musik und Party, aber auch chilliges schlendern und nicht zu vergessen kühler Badespaß.

Das Foto zeigt den Blick auf die Bühne beim Ruhr Reggae Summer
Gänsehaut trotz brennender Bühne! © Ravi Sejk

Tipp 5: Eine „gemischte Tüte Musik“ bei den Juicy Beats

„Was hörst Du denn so?“ „Ach, eigentlich alles.“ Der Klassiker! Sollte diese Antwort auf Euch zutreffen, dann sind die Juicy Beats Euer Musikfestival! Zwei Tage lang schmeißt Euch das Festival im Juli alles aus Pop, Rap, Electro, Indie, Alternative, Reggae und Urban-Beats um die Ohren und es wird definitiv der ein oder andere Charthit auftönen. Ich merke gerade, dass sich das irgendwie etwas langweilig anhört, aber das widerlege ich hier ganz einfach mit einem Auszug der Künstler, die dort in den letzten Jahren auf der Bühne standen: 257er, RIN und Kraftklub! Was für eine geile Mischung! Kraftklub habe ich bereits in ihrer Anfangszeit als Vorband bei „Die Ärzte“ Konzerten gefeiert und spätestens bei den Texten der Essener Jungs von den 257ern wird das Publikum bei den Juicy Beats ausrasten. Schaut Euch einfach dieses Foto an und Ihr wisst, was ich meine:

Das Foto zeigt das Publikum und eine Person im Affenkostüm
Mehr geht nicht! Mega! © H&H Photographics, Andre Hainke

Insgesamt sind beim Juicy Beats an zwei Tagen über 150 Bands und DJs auf sechs Bühnen und rund 20 Floors zu sehen. Ich kann Euch dieses Festival nur ans Herz legen, da die Stimmung und der Mix an Menschen und Musik einfach super ist.

Festivals im Ruhrgebiet – Mein Fazit

Also eins steht fest: Musikfestivals sind ein Muss in jedem Kalender! Welches für Euch in Frage kommt, richtet sich am ehesten nach Eurem Musikgeschmack. Da im Ruhrgebiet alles so schön beieinander liegt, ist der Faktor „wo?“ schon einmal zu vernachlässigen. Hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas zu finden. Zu den oben beschriebenen Kandidaten gibt es noch viele weitere und zusätzlich auch einige kostenfreie „Innenstadt-Festivals“ wie Bochum Total oder Essen Original. Diese sind auch definitiv einen Besuch wert, allerdings würde das die Länge des Artikels sprengen und ich möchte ja keinen Leser im Voraus abschrecken. Nur das sei noch erwähnt: Im August habe ich für Euch noch das Zeltfestival Ruhr besucht, das durch seine Dauer und Mischung aus Konzert und Markt einen eigenen Artikel verdient. Nun heißt es für Euch rauszufinden, auf welchem Festival Ihr „die Sau raus lasst“. Ich wünsche Euch jedenfalls ganz viel Spaß und verabschiede mich mit: ?

Allgemeine Informationen

Out4Fame Festival
Flugplatz Schwarze Heide Bottrop / Hünxe
29.06. – 01.07.2018
Tickets: ab 60,75 €

Ruhrpott Rodeo
Flugplatz Schwarze Heide Bottrop / Hünxe
06.-08.07.2018
Tickets ab 47,25 €

Ruhr-in-Love
OLGA-Park in Oberhausen
07.07.2018
VVK: 29 €, TK: 35 € (inkl. ÖPNV-Ticket)

Ruhr-Reggae-Summer
Revierpark Wischlingen in Dortmund
31.05.-02.06.2018
Tickets: ab 59 €
Styrumer Ruhraue in Mülheim an der Ruhr
10.-12.08.2018
Tickets: ab 69 €

Juicy Beats
Westfalenpark Dortmund
27.-28.07.2018
Tickets ab 41,40 €

8 Kommentare auf den Beitrag “Meine Top 5 der Musikfestivals im Ruhrgebiet

  1. Super Beitrag und danke dafür!
    Ich würde mich auf mehr Beiträge dieser Art freuen, wo du dann genauer über die einzelnen Festivals erzählst, mit vielen Fotos natürlich 😀

    • Hey Manuel,
      ein weiterer Fan von Ruhr-in-Love…dieses Festival räumt hier ganz schön ab.
      Da Du „Highlight“ schreibst, also muss es auch in diesem Jahr richtig gut gewesen sein. Ich konnte letztes Wochenende leider nicht hin, da ich auf einem JGA war (und da wir ab Oberhausen aufgebrochen sind, habe ich viele der bunten Ruhr-in-Love Besucher gesehen und war ganz neidisch).
      Bis zum nächsten Jahr wieder,
      Sandra

  2. Na gut das ich gerade auf den Beitrag gestoßen bin 😀 Ruhe In Love war die ganze Zeit schon auf meiner Liste. Kann ja mal berichten wie es war 🙂 Die Acts klingen schonmal vielversprechend !
    Beste Grüße,
    Jonas

  3. Für mich wird es wie jedes Jahr Ruhr-in-Love und da ich mittlerweile auch im Ruhrgebiet wohne ist es für mich noch besser. Dieses Festival ist für mich einfach ein Muss

    • Lieber Jan,
      wie schön, dass Du mittlerweile bei uns im Ruhrgebiet wohnst :-).
      Ruhr-in-Love hat tatsächlich sehr viele „Stammbesucher“, auch das zeigt, wie beliebt dieses Festival ist. Ich wünsche Dir jedenfalls eine schöne Vorfreudezeit und am 7. Juli ganz viel Spaß!
      Sonnige Grüße, Sandra

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