Hey, jetzt mal ehrlich: Wer feiert nicht gerne mal? Getreu dem Motto: Musik an, Welt aus! Das Ganze dann noch draußen im Sommer, mit einem kühlen Getränk in der Hand, tanzend zwischen Gleichgesinnten. Also bei mir werden bereits beim Gedanken daran, Glückshormone ausgeschüttet! Musikfestivals sind einfach ein Erlebnis, das den Alltag für eine kurze Zeit ausblendet. Und seit Coachella, Tomorrowland und Parookaville sind solche Festivals auch noch richtig im Trend. Bei uns im Ruhrgebiet gibt es davon so viele, dass ich hier gar nicht alle vorstellen kann, aber dich zumindest für meine Top 5 begeistern möchte. Ich persönlich bin musikalisch recht flexibel, da ich in meinem Leben so ziemlich alle Musikphasen durchlebt habe: Von Boygroups (natürlich!) über Hip Hop und Elektro bis hin zu (Punk)Rock, ausgelöst durch meine Lieblingsband „Die Ärzte“. Irgendwann wurde alles etwas „mainstreamiger“, trotzdem fühle ich mich in all den genannten Musikrichtungen immer noch wohl, wodurch ich die verschiedenen Musikfestivals gut beurteilen und dir somit empfehlen kann.
Tipp 1: Hip Hop vom Feinsten beim Out4Fame Festival
Hoodie an und Snapback auf, willkommen beim Out4Fame Festival! Ein Musikfestival aus meiner Heimatstadt Bottrop. Na zumindest fast, denn das Out4Fame findet auf dem Flugplatz Schwarze Heide statt, der zwar offiziell zur Stadt Hünxe gehört, aber für Bottroper irgendwie auch zu uns.
- Feierndes Publikum beim Out4Fame © Out4Fame
- Sido beim Out4Fame © Out4Fame / Stephan Guttschuß
Musikalisch kann man sagen, dass wirklich alle Hip Hip Größen bereits Teil des Out4Fame waren. Angefangen bei nationalen Künstlern wie Sido, Kool Savas, Samy Deluxe, Eko Fresh, Olli Banjo und Haftbefehl bis hin zu internationalen Stars wie Busta Rhymes, DMX, Wu-Tang Clan, Method Man & Redman. Damit steht fest, dass das Festival definitiv auch was für Oldschool-HipHop Kids wie mich ist. Von den eben erwähnten Musikern waren vor 10 Jahren mehr als die Hälfte täglich in meinem tiefergelegten Golf III GT zu hören (volle Lautstärke bei offenem Schiebedach, versteht sich!). Soviel zu mir! In 2018 konnte ich mich beim Out4Fame auf die Beats von Black Star, Naughty by Nature (YEAH!), M.O.P. (nochmal YEAH!), De La Soul, Curse, Afrob und viele mehr gefasst machen. Gecampt wird übrigens auch bei Hip Hop Festivals, demnach kannst du dich beim Out4Fame auch abseits der Bühne auf ein tolles Gemeinschaftserlebnis freuen. Mein Fazit: Für HipHopper der alten Schule, aber auch für die Generation Deutschrap ist dieses Festival ein Muss!
Tipp 2: Rock, Punk und Indie beim Ruhrpott Rodeo
Hier wird’s laut und zwar mindestens genauso laut wie bei Rock am Ring oder Hurricane! Nur eine Woche nach dem Out4Fame und in derselben Location, das ist kein Zufall, sondern im Laufe der Jahre bewusst so geplant worden. Warum keine Synergieeffekte aus dem aufwendigen Transport, der Logistik und dem Aufbau eines Festivals ziehen und die gesamte Anlage direkt zweimal hintereinander nutzen?! Das dachten sich die beiden Veranstalter und schlossen sich kurzerhand zusammen. Drei Tage lang feiern beim Ruhrpott Rodeo 6.000 Punkrockfans und pogen vor der Bühne, was das Zeug hält. Ganze 80% der Besucher übernachten auf dem angeschlossenen Campground und machen so das Festivalfeeling komplett.
- Nein, Pyrotechnik ist nicht erlaubt.. ..aber irgendwie geil! 😀 © Ruhrpott Rodeo / Daniel Osterkamp
- Hier wird absolut alles gegeben und blaue Flecken durchs Pogen gehören dazu! © Ruhrpott Rodeo / Daniel Osterkamp
- Google würde solch ein Foto beim Suchbegriff „Punk“ ausspucken. Vorbildlicher Look! © Ruhrpott Rodeo / Daniel Osterkamp
Toll finde ich beim Ruhrpott Rodeo die unterschiedlichen Altersklassen der Besucher. Nicht nur die junge Generation ist vertreten, sondern auch ein großer Teil der junggebliebenen Punkrocker aus den letzten Jahrzehnten und genau das macht diese gute Mischung aus. Nachdem in 2017 keine geringeren als Bad Religion auf der Bühne standen, ging es in 2018 mit großen Bands wie Pennywise, WIZO und Feine Sahne Fischfilet weiter. Für mich ein gelungenes Musikfestival mit toller Stimmung und lauter Musik, zu der man mal wieder richtig schön ausrasten kann. Klare Empfehlung also!
Tipp 3: Elektro bei Ruhr-in-Love
Elektronische Bässe gehen dir beim selbsternannten „Familienfest der elektronischen Musik“ bis in die Knochen. Auf dem Gelände der ehemaligen Oberhausener Landesgartenschau (kurz OLGA-Park) werden dir über 400 DJs und LiveActs auf 40 Open-Air Floors geboten und das seit weit über 15 Jahren! Für das besondere Erlebnis und da das Auge ja bekanntlich mitfeiert, dürft Ihr bei Ruhr-in-Love fantasievoll gestaltete Bühnen bestaunen. Eben ganz so, wie man es von den berühmten Elektrofestivals kennt.
Los geht’s bereits mittags und da Anhänger dieses Musikstils extrem lange durchhalten, wird nach der Veranstaltung auf den offiziellen After-Partys im gesamten Ruhrpott weiter gefeiert. Mit dabei sind keine geringeren als Moonbotica, Plastic Funk, DJ Quicksilver, Masterblaster und die 90er Ikonen Dune, sowie mein Bottroper Nachbar Da Hool. Ja und natürlich 400 weitere DJs, die du auf der Website von Ruhr-in-Love sehen kannst. Besonders hervorheben möchte ich bei diesem Festival die private Atmosphäre. Obwohl sich auf dem Gelände 40.000 Leute tummeln, tanzt man durch die vielen Einzelflächen lediglich mit ein paar hundert Mitmenschen um sich herum. Für mich persönlich ein Pluspunkt gegenüber den Giganten wie Parookaville und Tomorrowland.

Das bunte Gelände mit den vielen einzelnen Floors vor den Türen des Gasometer in Oberhausen © Ruhr-In-Love
Tipp 4: Ruhr Reggae Summer
Love, Peace & Music und das gleich zweimal! Die erste Veranstaltung findet im Mai/Juni in Mülheim und die zweite im August in Dortmund statt. Privaten Terminproblemen ist damit schon einmal entgegengewirkt. Mein Highlight und die Besonderheit dieses Musikfestivals ist, dass man dort schwimmen kann! Beim Mülheimer Termin sorgt direkt auf dem Festivalgelände das Naturbad, welches du frei nutzen darfst, für Abkühlung. Musikalisch trumpfte dieses Festival bereits mit großen Namen der Reggae-Szene wie Shaggy und Patrice auf, letzterer sogar mehrfach.
- Mr. Bombastic aka Shaggy beim Ruhr-Reggae-Summer © Michael Schwettmann
- Ausgelassene Stimmung im Publikum © Michael Schwettmann
Abwechslung zu den Bühnen bietet der internationale Markt, über den du gemütlich schlendern und seine kunterbunten Stände besuchen kannst. Dort kommt übrigens kulinarisch jeder voll auf seine Kosten: Beim Ruhr Reggae Summer erwartet dich zusätzlich nämlich sowohl ein vegetarischer als auch ein veganer Bereich. Du siehst, eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der von Allem etwas dabei ist. Musik und Party, aber auch chilliges schlendern und nicht zu vergessen kühler Badespaß.
Tipp 5: Eine „gemischte Tüte Musik“ bei den Juicy Beats
„Was hörst Du denn so?“ „Ach, eigentlich alles.“ Der Klassiker! Sollte diese Antwort auf dich zutreffen, dann sind die Juicy Beats dein Musikfestival! Zwei Tage lang schmeißt dich das Festival alles aus Pop, Rap, Electro, Indie, Alternative, Reggae und Urban-Beats um die Ohren und es wird definitiv der ein oder andere Charthit auftönen. Ich merke gerade, dass sich das irgendwie etwas langweilig anhört, aber das widerlege ich hier ganz einfach mit einem Auszug der Künstler, die dort in den letzten Jahren auf der Bühne standen: 257er, RIN und Kraftklub! Was für eine geile Mischung! Kraftklub habe ich bereits in ihrer Anfangszeit als Vorband bei „Die Ärzte“ Konzerten gefeiert und spätestens bei den Texten der Essener Jungs von den 257ern wird das Publikum bei den Juicy Beats ausrasten. Schau dir einfach dieses Foto an und du weißt, was ich meine:
Insgesamt sind beim Juicy Beats an zwei Tagen über 150 Bands und DJs auf sechs Bühnen und rund 20 Floors zu sehen. Ich kann dir dieses Festival nur ans Herz legen, da die Stimmung und der Mix an Menschen und Musik einfach super ist.
- Begeistertes Publikum beim Juicy Beats Festival © H&H Photographics, Andre Hainke
- Das Auge feiert schließlich mit © H&H Photographics, Andre Hainke
Festivals im Ruhrgebiet – Mein Fazit
Also eins steht fest: Musikfestivals sind ein Muss in jedem Kalender! Welches für dich in Frage kommt, richtet sich am ehesten nach deinem Musikgeschmack. Da im Ruhrgebiet alles so schön beieinander liegt, ist der Faktor „wo?“ schon einmal zu vernachlässigen. Hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas zu finden. Zu den oben beschriebenen Kandidaten gibt es noch viele weitere und zusätzlich auch einige kostenfreie „Innenstadt-Festivals“ wie Bochum Total oder Essen Original. Diese sind auch definitiv einen Besuch wert, allerdings würde das die Länge des Artikels sprengen und ich möchte ja keinen Leser im Voraus abschrecken. Nur das sei noch erwähnt: Im August habe ich für dich noch das Zeltfestival Ruhr besucht, das durch seine Dauer und Mischung aus Konzert und Markt einen eigenen Artikel verdient. Nun heißt es für dich rauszufinden, auf welchem Festival du „die Sau raus lässt“.
Ich werde sie alle besuchen. Super Beitrag!
Super Beitrag und danke dafür!
Ich würde mich auf mehr Beiträge dieser Art freuen, wo du dann genauer über die einzelnen Festivals erzählst, mit vielen Fotos natürlich 😀
Ruhr in Love kann ich nur empfehlen !! Ein absolutes Highlight jedes Jahr !!#
Wir sehen uns liebe Leute :9
Lg Manuel
Hey Manuel,
ein weiterer Fan von Ruhr-in-Love…dieses Festival räumt hier ganz schön ab.
Da Du „Highlight“ schreibst, also muss es auch in diesem Jahr richtig gut gewesen sein. Ich konnte letztes Wochenende leider nicht hin, da ich auf einem JGA war (und da wir ab Oberhausen aufgebrochen sind, habe ich viele der bunten Ruhr-in-Love Besucher gesehen und war ganz neidisch).
Bis zum nächsten Jahr wieder,
Sandra
Na gut das ich gerade auf den Beitrag gestoßen bin 😀 Ruhe In Love war die ganze Zeit schon auf meiner Liste. Kann ja mal berichten wie es war 🙂 Die Acts klingen schonmal vielversprechend !
Beste Grüße,
Jonas
Hi Jonas,
gutes Timing 😉 und wie war’s?
Liebe Grüße,
Sandra
Für mich wird es wie jedes Jahr Ruhr-in-Love und da ich mittlerweile auch im Ruhrgebiet wohne ist es für mich noch besser. Dieses Festival ist für mich einfach ein Muss
Lieber Jan,
wie schön, dass Du mittlerweile bei uns im Ruhrgebiet wohnst :-).
Ruhr-in-Love hat tatsächlich sehr viele „Stammbesucher“, auch das zeigt, wie beliebt dieses Festival ist. Ich wünsche Dir jedenfalls eine schöne Vorfreudezeit und am 7. Juli ganz viel Spaß!
Sonnige Grüße, Sandra