Das Bild zeigt Rebecca und ihren Freund in der Altstadt Hattingen

Ruhrgebiet in Love Teil 2 – Meine Tipps (nicht nur) für den Valentinstag im Ennepe-Ruhr-Kreis

30. Januar 2020

Es ist wieder soweit, der 14. Februar steht vor der Tür. Und damit auch die Überlegung: „Was soll ich bloß machen am Valentinstag?“ Klar, Blumen oder Pralinen zu verschenken, ist immer eine gute Idee. Es gibt aber auch Alternativen. Nachdem ich mich im letzten Jahr im Kreis Wesel nach Tipps für den Valentinstag umgeschaut habe, begab ich mich diesmal im Ennepe-Ruhr-Kreis auf die Suche. Und ich wurde ziemlich fündig und präsentiere Euch meine Tipps für den Valentinstag – oder einfach ein gemütliches Wochenende im Ruhrgebiet.

Tipps für den Valentinstag im Ruhrgebiet: Spaziergang & Abendessen in der Altstadt von Hattingen

Das Bild zeigt die Altstadt Hattingen.

Die malerische Altstadt von Hattingen lädt zum Bummeln ein.

Urige Fachwerkhäuschen, verwinkelte Gassen und allerlei kleine Läden und Cafés – in die Altstadt von Hattingen muss man sich einfach verlieben. Als Fachwerk-Fan komme ich voll auf meine Kosten, denn die rund 150 Häuser rings um die kleine St.-Georgs-Kirche wurden liebevoll restauriert. Sie zu bestaunen lohnt sich auch in der Dunkelheit, wenn alles hübsch erleuchtet ist.

Ebenfalls in einem Fachwerkhaus liegt das italienische Restaurant Bänksken, dementsprechend gemütlich ist die Atmosphäre. An den Wänden hängen schicke Schwarz-Weiß-Bilder prominenter Persönlichkeiten wie Coco Chanel, Monica Bellucci oder Frank Sinatra. Absolutes Highlight auf der Speisekarte ist die selbstgemachte Pasta: Agnalotti, Fusilli, Panzerotti – wenn Ihr hier fertig seid, seid Ihr echte Nudelkenner.

Fazit: Ein perfekter Abend für Fachwerkliebhaber.

Das Bild zeigt Rebecca im Restaurant Baenksken

Es ist angerichtet: Urige Atmosphäre im Bänksken.

Tipps für den Valentinstag im Ruhrgebiet: Geführte Fackelwanderung auf der Henrichshütte Hattingen

Das Bild zeigt die Henrichshütte in Hattingen.

Ein Eldorado für Fotografen: die Henrichshütte Hattingen

150 Jahre lang sprühten hier die Funken. Mehr als 10.000 Menschen arbeiteten damals auf dem riesigen Industriegelände. Sie produzierten Koks, Eisen und Stahl. Heute könnt Ihr im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen in die Vergangenheit eintauchen und den ältesten noch erhaltenen Hochofen des Reviers besteigen. Freitagabends findet immer ein ganz besonderes Event statt: Eine geführte Fackelwanderung auf dem beleuchteten Museumsgelände. Als wir unsere Tour beginnen, ist sogar Vollmond, was für ein Glück. Ein Ereignis, das zahlreiche Hobbyfotografen anlockt.

Das Bild zeigt eine Fackelführung an der Henrichshütte in Hattingen

Fackelzug über das Gelände.

All die bunt beleuchteten Türme, Turbinen, Loks und Walzen strahlen in der Dunkelheit eine ganz besondere Stimmung aus. Verlassene Relikte, die aus der Vergangenheit erzählen. Das tut auch unsere Fackel-Führerin, sie erklärt geduldig, was der Unterschied von Eisen und Stahl ist, lässt uns Klumpen von Eisenerz anfassen und die schwere Schaufel heben, mit der die  Hochöfner damals den Eisenabfluss kontrollierten. So ist man ganz nah dran, am Alltag der Arbeiter.

Das Bild zeigt Steine an der Henrichshütte Hattingen.

Faszinierend, wie schwer die kleinen Eisenerz-Brocken in der Hand liegen.

Nach der Führung dürfen wir uns noch auf eigene Faust auf dem Gelände umschauen. Wir nutzen die Chance, um den etwa 55 Meter hohen Hochofen zu erklimmen, der auch HO 3 genannt wird. Von hier hat man einen tollen Weitblick über das Ruhrtal und natürlich auf das Gelände des beleuchteten Hüttenwerkes. Hach, da kommt Ruhrpott-Romantik auf …

Das Bild zeigt die Henrichshütte in Hattingen.

In der Dunkelheit kommt das Areal besonders schön zur Geltung.

Fazit: So spannend kann Geschichte sein!

Mein Tipp: Mit der RUHR.TOPCARD gibt’s einmalig freien Eintritt in das Museum oder eine kostenlose Teilnahme an einer der Führungen (Sonntagsspaziergang oder sonntägliche Rattenführung), inklusive Museumseintritt.

Tipps für den Valentinstag im Ruhrgebiet: Abendessen & Übernachtung in der Birschel-Mühle in Hattingen

Das Bild zeigt die Birschel-Mühle im Ennepe-Ruhr-Kreis

Nah am Wasser gebaut: die Birschel-Mühle in Hattingen. © Joachim Rottschy

Was früher eine der ersten industriellen Getreidemühlen war, ist heute ein denkmalgeschütztes Gebäude, das vielfältig genutzt wird. Die Lage der Birschel-Mühle direkt an der Ruhr könnte kaum schöner sein. Und so wundert es nicht, dass sich in ihr – neben einer Servicewohnanlage für Senioren – auch ein Hotel und ein Restaurant befinden. Letzteres nennt sich Da Mario und wurde bereits mehrfach für seine feinste italienische Küche ausgezeichnet. Ein perfekter Ort für ein romantisches Abendessen, mit anschließendem Spaziergang am Wasser entlang. Auch an lauen Sommerabenden muss das Ambiente herrlich sein, dann lassen sich die „Seezunge in Butter gebraten mit Trüffeln“ und all die anderen Köstlichkeiten von der Terrasse des Restaurants mit einem traumhaften Blick auf die historische Schleuse und den Fluss genießen.

Ein ganz besonderer Ort

Die Zimmer, Apartments und Junior-Suiten des Hotels sind nur wenige Treppen entfernt. Nachts ist es wunderbar leise, einzig das Wasser hört man rauschen. Ein Eldorado für Naturfans, denn am nächsten Morgen können wir direkt vom Bett aus auf den Fluss schauen. Wir hören ein Teichhuhn rufen, in der Ferne steht ein Fischreiher am Ufer und wartet geduldig auf seinen großen Fang. Und dann sehen wir – für wenige Sekunden – einen Eisvogel, dessen blaues Gefieder in der Morgensonne schimmert.

Das Foto zeigt ein Zimmer in der Birschel-Mühle

Überrascht Eure/n Liebste/n doch mal mit einem dekorierten Zimmer?!

Nach dem Frühstück schauen wir noch im Veranstaltungsbereich der Birschel-Mühle vorbei, denn dort lassen sich wechselnd die Werke verschiedener Künstler bewundern. So zum Beispiel von Andreas Noßmann – einem Zeichner und Grafiker aus Hilden, der für seine brillanten Arbeiten bekannt ist. Vor allem die lavierte Feder- oder Bleistiftzeichnung zählt zu seinen Ausdrucksformen. Wir betrachten seine Bilder und sind völlig angetan: Wie kann es jemandem gelingen, mit so wenig Mitteln so viel Stimmung zu erzeugen?! Von Working Class Heroes über Prima Ballerinas bis hin zu phantastischen Landschaften – das Portfolio von Andreas Noßmann ist beeindruckend groß. Bis zum 29. März 2020 werden unter dem Motto „Farbenrausch“ Aquarelle von Jutta Höfs gezeigt. Blumen zählen zu ihrem liebsten Motiv. Na wenn das kein schönes Thema für den Valentinstag ist?!

Übrigens: Ihre Lage macht die Birschel-Mühle auch für diejenigen zum idealen Etappenziel, die auf dem RuhrtalRadweg unterwegs sind. Das Hotel ist ADFC zertifiziert und gehört zu den offiziell empfohlenen „Qualitätsbetrieben RuhrtalRadweg“.

Fazit: Ein ganz besonderer Ort, der viele Aktivitäten ermöglicht.

Tipps für den Valentinstag im Ruhrgebiet: Auf ein Käffchen bei Lulus Coffee Factory in Sprockhövel

Das Bild zeigt das Lulus Coffe Factory

Das perfekte Café für Coffeelover.

Klein aber fein ist das Café an der Hauptstraße 42 in Niedersprockhövel. Mir fällt sofort die niedliche Sammlung alter Kaffeemühlen auf den Holzbalken ins Auge, das hat was herrlich Museales. Bekanntheit erlangte die Location jedoch wegen der anliegenden Kaffeerösterei, denn sie ist die einzige der Stadt. Inhaber Lucas Kemna war erst 13 Jahre alt, als er das erste Mal begeistert Bohnen röstete. Sein Hobby hat der heute 21-Jährige vor einigen Jahren zum Beruf gemacht und das mit Erfolg: bis zum Bodensee reicht sein Kundenstamm heute.

Das Bild zeigt Lulus Coffe Factory

Hübsche Kaffeemühlen-Deko.

Coffee made in Sprockhövel ist eben eine Rarität. Auch die Barista-Kurse, die in Lulus Coffee Factory angeboten werden, sind heiß begehrt. Neben spannenden Details zu Anbau, Röstung, Qualität und Zubereitung des Kaffees, lernt man, selbst ein „Latte-Art-Herz“ zu kreieren.

Das Bild zeigt einen Kaffee in Lulus Coffee Factory

So sieht das perfekte „Latte-Art-Herz“ aus.

Fazit: Köstlicher Kaffee, leckere Waffeln, Kuchen und Torten und ganz viel Know-how.

Tipps für den Valentinstag im Ruhrgebiet: Urlaubsfeeling in der Medi-Therme in Bochum

Als wir die Medi-Therme in Bochum betreten,  fühlen wir uns, als seien wir auf einer exotischen Urlaubsinsel gelandet. Nicht nur echte riesige Palmen begegnen einem hier, sondern auch allerlei andere tropische Gewächse. Sogar pinke Hibiskusblüten entdecke ich. Zwischen all dem Grün locken hübsche kleine Pools und lagunenartige Schwimmbecken. Die 10.000 m² große Gartenanlage wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet, dass draußen kalter Winter herrscht, vergisst man sofort. 16 Saunen und Dampfbäder laden zum Schwitzen ein, wir entscheiden uns für einen köstlich duftenden Apfel-Aufguss bei 90 Grad.

Romantiker sollten sich das Spanische-Dampfbad nicht entgehen lassen, denn dort wartet ein malerischer Sternenhimmel. Zu meinen Highlights zählt definitiv die Lichtersauna im maurischen Stil, mit all den hübschen bunten Laternen fühle ich mich in ihr wie in einem Märchen aus 1001 Nacht. Wer mag, kann sich obendrauf noch eine der zahlreichen Wellnessanwendungen buchen: Von der Ayurvedabehandlung über die Thai-Massage bis hin zur Sport-Massage.

Fazit: Fühlt sich fast an wie Flitterwochen.

Übrigens: Alle Saunen, Schwimmbecken, Pools und Solebäder dürfen ausschließlich textilfrei genutzt werden. Bringt Euch am besten einen Bademantel mit, denn den braucht Ihr, wenn Ihr die gastronomischen Bereiche besuchen möchtet. Kinder und Jugendliche haben erst ab 14 Jahren und in Begleitung Erwachsener Zutritt.

Tipps für den Valentinstag im Ruhrgebiet: Ein Spaziergang in der Elfringhauser Schweiz in Hattingen

Das Bild zeigt Rebecca beim Spaziergang in der Elfringhauser Schweiz.

Hier lässt es sich abseits vom Trubel spazierengehen.

Wer von Bochum nach Hattingen fährt, sieht sie sofort: die Hügel der Elfringhauser Schweiz. Es sind zwar eher 300er statt 3.000er, doch auch diese Hügel haben es teilweise in sich, denn sie können recht steil sein. Das macht die Elfringhauser Schweiz zu einem beliebten Gebiet für Mountainbiker. Aber nicht nur die kommen gern hierher, sondern auch viele Städter, die in ihrer Freizeit auf der Suche nach Ruhe und Natur sind. Über 40 Kilometer ausgebaute Wanderwege führen durch die abwechslungsreiche Landschaft mit romantischen Bachtälern, Tannen- und Mischwäldern.

Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren ist der Erlebnisbauernhof Bergerhof. Hier kann es etwas trubeliger werden, denn viele Familien mit Kindern besuchen den Streichelzoo, um die Ziegen, Esel und Ponys zu füttern.

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt, denn im Bergerhof wird allerlei Deftiges und Süßes geboten. Einen anschließenden Besuch im Hofladen lasse ich mir natürlich nicht entgehen, denn dort werden viele frische regionale Gemüse der Saison angeboten. Aber auch Beerenweine, selbstgekochte Marmeladen, ausgefallene Geschenkartikel und Accessoires. Sogar Gänseeier kann man kaufen. Die habe ich noch nie gegessen – das muss geändert werden.

Das Bild zeigt einen Hofladen in der Elfringhauser Schweiz.

Alles frisch und knackig.

Fazit: Es lohnt sich, viel Zeit mitzubringen, denn es gibt viel zu entdecken.

Valentinstag im Ennepe-Ruhr-Kreis – Mein Resümee

Fachwerk-Charme, Industrial-Chic, Bali-Feeling und Naturidyll – Ich bin beeindruckt, was der Ennepe-Ruhr-Kreis so alles zu bieten hat. Ein Glück, dass sich all die tollen Aktivitäten nicht nur für den Valentinstag eignen, sondern auch für jede andere Zeit zu zweit. Und die kann man im Alltag schließlich nicht oft genug zelebrieren.

Fotos: Lukas Holzmeier, Rebecca Schirge, Joachim Rottschy

Alle Infos auf einen Blick

Ristorante „Bänksken“ Hattingen
Gelinde 5
45525 Hattingen
Website

LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33
45527 Hattingen
Website 

Birschel-Mühle
Schleusenstr. 8
45525 Hattingen/Ruhr
Website

Lulus Coffee Factory
Hauptstr. 42
45549 Sprockhöfel
Facebook

Bergerhof Hattingen
Bergerweg 8
45527 Hattingen
Website

4 Kommentare auf den Beitrag “Ruhrgebiet in Love Teil 2 – Meine Tipps (nicht nur) für den Valentinstag im Ennepe-Ruhr-Kreis

Vielleicht auch mal nach Ennepetal kommen. Die Kluterthöhle bietet interessante Führungen an. Danach ggf ins Cafe und Konditorei Kartenberg. Traditionscafe ( dieses Jahr dürfen wir 100 jähriges Jubiläum feier) mit innovativen Ideen.

Danke für die gute Idee, liebe Jutta! Im Pott gibt es noch Vieles zu entdecken! 🙂

Uli sagt:

Und beim nächsten Mal kommt ihr auch mal in Blankenstein vorbei, ja? Die Galerie Kleine Affaere, Das Cafe Zuckerland, der beste Spanier in NRW (Comedor), das Museum, die Eisdiele Filipin, die Burg und die Ruhrauen sind nur ein paar der Highlights:)

Rebecca sagt:

Lieber Uli,
das klingt spannend, danke für deine Tipps! 🙂 Ich werde sie mir nicht entgehen lassen

Viele Grüße

Rebecca

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